Spielberichte - Archiv 2024

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Handball Bezirksklasse Männer

HSG Schönbuch - VfL Nagold 30:28 (15:13)

In einem spannenden Auswärtsspiel mussten die Handballer aus Nagold eine knappe Niederlage gegen die HSG Schönbuch 2 hinnehmen. Mit einem Endstand von 30:28 (Halbzeit: 15:13) zeigte der VfL eine verbesserte Leistung im Vergleich zur vorherigen Partie gegen Bondorf.

Der Beginn des Spiels verlief vielversprechend für den VfL Nagold, der sich gut präsentierte und einen ausgeglichenen Schlagabtausch mit der HSG Schönbuch 2 lieferte. Keine der Mannschaften konnte sich entscheidend absetzen. Doch in der 28. Spielminute ereignete sich eine fragwürdige Szene, als Raffael Baumgartner eine Rote Karte erhielt, was zu einer erheblichen Schwächung für den weiteren Spielverlauf führte. So ging es mit einem knappen Pausenstand von 15:13 zugunsten der Gastgeber in die Halbzeit.

Zu Beginn der zweiten Halbzeit schien Nagold nicht ganz bei der Sache zu sein, und Schönbuch nutzte die Gelegenheit, um sich mit einem Vorsprung von 17:13 abzusetzen. Dank einer starken Leistung von Sedin Mehic im Tor konnte Schlimmeres verhindert werden. Eine Auszeit war nötig, um die Mannschaft wieder auf Kurs zu bringen. Von da an kämpfte sich Nagold trotz Handicap Stück für Stück zurück ins Spiel und näherte sich den Hausherren an.

Zwei Minuten vor Schluss, beim Stand von 30:28 für Schönbuch, kam es erneut zu einer kontroversen Situation, als statt eines Abwurfs ein Freiwurf entschieden wurde. Das Nagolder Lager war darüber natürlich nicht erfreut und handelte sich eine 2-Minuten-Zeitstrafe ein. Dadurch wurde die Drangphase der Nagolder unterbrochen und in der verbleibenden Zeit gelang es ihnen nicht mehr zumindest auf Unentschieden zu stellen.

Trotz der Niederlage zeigte der VfL Nagold eine kämpferische Leistung und bewies, dass sie auch in schwierigen Situationen nicht aufgeben.

Für Nagold spielten: Sedin Mehic im Tor; Carsten Tietze, Markus Renz (5/3), Christian Schmid (1), Silas Heinrich (5), Frank Renz, Marius Haag (3), Justin Schaarschmidt, Maxi Hammann (7), Simon Walz, Markus Wagner, Paul Dietenmeier (3), Raffael Baumgartner (4).

Foto: Heiko Hofmann

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Handball Bezirksklasse Männer

SV Bondorf – VfL Nagold 29:23 (13:10)

Die Handballer aus Nagold reisten mit breiter Brust nach ihrem Sieg gegen den Tabellenführer zum SV Bondorf. Jedoch mussten sie abermals mit einem völlig veränderten Kader antreten. Die Abwesenheit von Raffael Baumgartner, Christian Schmid und Maxi Hammann bedeutete nicht nur einen Ausfall von 19 Toren aus dem vorherigen Spiel gegen die SG H2Ku, sondern auch das Fehlen wichtiger Abwehrstützen. Dadurch war der Ausgang des Spiels so offen wie selten zuvor.

Die Gäste aus Nagold starteten verschlafen in die Partie und mussten bereits nach 7 Minuten einer 4:0 Führung hinterherlaufen, was sie zu einer Auszeit zwang, um sich zu sammeln. Diese Maßnahme schien Früchte zu tragen, da die dezimierte Nagolder Mannschaft es schaffte, sich nach 20 Minuten auf ein 10:9 heranzukämpfen, und das Spiel nun ausgeglichen war. Dennoch ließen sie einige gute Chancen ungenutzt und scheiterten entweder am gut aufgelegten Gästekeeper, an technischen Fehlern oder an halbherzigen Abschlüssen. Mit einem Rückstand von 13:10 ging es in die Pause.

Auch zu Beginn der zweiten Halbzeit gelang es Nagold nicht, auszugleichen oder gar in Führung zu gehen. Bis zur 45. Minute sah es noch vielversprechend aus, als es 18:16 stand und Nagold noch im Spiel war. Doch dann viel mit Markus Renz der Nagolder Spielmacher verletzungsbedingt aus und das Spiel erlitt einen Bruch. Die Hausherren konnten sich nun einen Vorsprung erarbeiten, während es dem Gästeteam an Durchschlagskraft im Angriff und damit auch in der Verteidigung mangelte. So war das Spiel bereits nach 53 Minuten entschieden. Nagold konnte nicht mehr mithalten und Bondorf sicherte sich verdient einen 29:23 Heimsieg. "Wir haben uns heute durch technische Fehler und vor allem halbherzige Abschlüsse das Leben selbst schwer gemacht. Ich glaube nicht, dass Bondorf sechs Tore besser war", kommentierte der Nagolder Trainer nach dem Spiel. Damit verpassten die Nagolder einen möglicherweise entscheidenden Vorteil im Abstiegskampf. In ihrem nächsten Spiel nach Ostern müssen sie auswärts gegen die HSG Schönbuch antreten, die ebenfalls im Tabellenkeller steckt.

Für Nagold spielten: Sedin Mehic und Tobias Gutekunst im Tor; Markus Renz (8/4), Frank Renz (7), Felix Hammann, Marius Haag, Simon Walz, Justin Schaarschmidt, Leotrim Fetahaj, Silas Heinrich (2), Carsten Tietze (4), Paul Dietenmeier (2), Sven Adamski.

Bild: Heiko Hofmann

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Solche Geschichten schreibt nur der Sport. Unsere weibliche E-Jugend blickt zurück auf eine unglaubliche Saison voller Höhen und Tiefen, voller Kampfgeist, Trainingsfleiß und letztlich dann auch großen Erfolgen. Vor allem aber auf seine Saison voller Spaß. Doch lest selbst:

Zu Beginn der Saison 23/24 stand die Idee im Raum, eine reine E-Jugend-Mädchen-Mannschaft zu melden. Da beim VfL in keiner weiteren Jugend eine eigene weibliche Mannschaft gemeldet werden konnte, sondern „nur“ Kooperationsteams, war es das Ziel, so einen „Neustart“ in der weiblichen Jugend zu machen.

Aus der bis dahin aktuellen gemischten E-Jugend war nur eine Spielerin im Kader, doch durch weibliche Zugänge aus der F-Jugend und das zusätzliche Werben von Freundinnen, konnten wir eine eigene Mannschaft für diese Saison melden. So sind wir mit einem recht unerfahrenen „Haufen“ in die Runde gestartet. Bis zu unserem ersten Spieltag war dem großen Teil der Mädchen nicht richtig bewusst, für was und warum gewisse Dinge eigentlich trainiert werden.

Der erste Spieltag stand an - beide Spiele wurden knapp verloren. Aber die meisten konnten nun viel besser verstehen, warum gewisse Dinge trainiert werden, und worauf es im realen Wettbewerb ankommt.

Die nächsten beiden Spieltage waren sehr ernüchternd und enttäuschend für die Mädels – alle vier Spiele deutlich verloren. Spieltag Nummer vier stand an, und die Mädels hatten durch die schlechten Erfahrungen der letzten Spiele gemischte Gefühle - es war schwer, die volle Motivation zu finden. Doch der Spielverlauf im ersten Spiel war gut und man merkte, wie die VfL-Mädels von Minute zu Minute mehr Selbstvertrauen gewinnen konnten. Was damit belohnt wurde, dass das erste Spiel unentschieden ausgegangen ist. Spiel Nummer zwei musste leider aufgrund personeller Probleme des Gegners abgesagt werden. Das Spiel wurde zwar für uns gewertet, aber es war eben kein erkämpfter Sieg, der durchaus drin gewesen wäre. Zusammen mit dem Trainerteam haben sich die Mädels nun auf zusätzliche Trainingseinheiten geeinigt, welche auch gut angenommen wurden.

So standen nach den Weihnachtsferien die nächsten Spieltage an und die Mädels waren wieder super motiviert und bereit für Spieltag fünf. Das erste Spiel startete gut und war recht ausgeglichen. Dann, nach dem Abpfiff, der bange Blick zum Kampfgericht? Und? Wie war es ausgegangen? Gewonnen! Riesen Freude herrschte da bei unseren E-Jugendlichen und sie konnten an diesem Tag sogar auch noch das zweite Spiel für sich entscheiden.

Man merkte deutlich, dass sich das Grundverständnis und auch die technischen Eigenschaften im Laufe der Monate verbessert haben.

Die Spieltage sechs und sieben folgten, der Trend hielt an, und so konnte das Team die nächsten vier Siege einfahren. So hat sich die Mannschaft von einem - mit einer weiteren Mannschaft geteilten - letzten Platz in der Vorrundentabelle auf den ersten Platz in der Rückrundentabelle gekämpft.

Besonders zu erwähnen ist, dass während der Saison auch neue Spielerinnen hinzugekommen sind, die sich sehr gut in die Mannschaft integriert haben und am Ende der Saison zum Erfolg beitragen konnten.

Ein großer Teil dieser Mannschaft steht jetzt vor dem Wechsel in die weibliche D-Jugend, in der wieder ganz neue Herausforderungen auf die Mädels warten. Wir alle sind gespannt, wie dieser Weg weitergeht und freuen uns riesig auf die nächste Saison.

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Auf der Suche nach Handballtalenten in Nagold

Da hat’s kräftig gewuselt in der Halle. Am vergangenen Sonntag fand von 10 bis 16 Uhr in der Nagolder Bächlenhalle die so genannte VR-Talentiade statt. Mit dabei: Gleich drei Handballteams des VfL Nagold.

Diesmal stand bei der Talentiade die Sichtung des Jahrgangs 2013 an. Der VfL Nagold und die Volksbank in Nagold organisierten zusammen einen E-Jugend-Spieltag, bei dem besonders begabte Handballerinnen und Handballer entdeckt werden sollen.

Dabei passte die Veranstaltung in diesem Jahr irgendwie besonders gut hierher zum VfL Nagold. Denn in der Handball-Abteilung trägt die erfolgreiche Jugendarbeit Früchte. Das Engagement der zweitgrößten Abteilung des VfL Nagold unter anderem mit Kooperations-Projekten in den umliegenden Grundschulen aber auch Aktionen wie dem beliebten Freunde-Training oder dem Besuch eines Bundesligaspiels hat zu deutlichem Zuwachs geführt – vor allem im Bereich der Minis sowie in der E- und D-Jugend.

Bei der VR-Talentiade geht es um die E-Jugendlichen. Und da hat der VfL Nagold rekordverdächtige drei Teams am Start – zwei von Jungs dominierte gemischte Mannschaften und auch eine reine Mädchen-Mannschaft. Zum Vergleich: In der vergangenen Saison hatte Nagold noch eine E-Jugend am Start.

Neben den drei Nagolder Teams waren auch Mannschaften aus Herrenberg, Betzingen, Neuhengstett, Magstadt, der SG Aidlingen-Ehningen sowie der JSG Ammer-Gäu am Start. Bei den Mädels war der Nachwuchs aus Mössingen, Leonberg und der HSG Stuttgart/Metzingen zu Gast.

Die Volksbanken Raiffeisenbanken in Württemberg haben das Konzept der VR-Talentiade im Jahre 2001 zusammen mit den Sportfachverbänden der Sportarten Fußball, Handball, Leichtathletik, Ski, Tennis und Turnen aufgestellt. Im Jahr 2009 stieß dann noch die Sportart Golf hinzu. Seit 2010 finden die VR-Talentiade-Veranstaltungen in ganz Baden-Württemberg statt.

Im bereits 24. Jahr der Kooperation begann die Veranstaltungsreihe nun mit der ersten Runde der VR-Talentiade-Sichtung. In jeder E-Jugend-Staffel der acht HVW-Bezirke ist immer ein Spieltag gleichzeitig auch eine VR-Talentiade-Veranstaltung. So auch am vergangenen Sonntag in der Bächlenhalle.

Alle Teilnehmer des Talenttages in Nagold erhielten bei der Siegerehrung Geschenke und Urkunden überreicht und hatten die Chance sich für die zweite Runde – dem Bezirksentscheid - zu qualifizieren. Vor allem aber hatten sie wieder großen Spaß an diesem spannenden Handballspieltag.

Nach dieser zweiten Runde findet dann jedes Jahr am 3. Oktober die letzte Runde, der Verbandsentscheid, statt. Daran dürfen aus den acht Handballbezirken jeweils zehn Kinder teilnehmen.

Jede Sportart führt diese Wettbewerbsstufe an einem zentralen Ort in Baden-Württemberg durch. Die zwölf besten Sportler des jeweiligen Sportverbandes werden in das VR-Talentiade-Team berufen und machen bei den VR-Talentiade-Team-Tagen mit. Das Team darf die große Welt des Sports beim Training mit Stars oder bei einem internationalen Sportevent.

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Handball Bezirksklasse Männer

SV Bondorf – VfL Nagold

Sonntag, 24.03.2024 17.00 Uhr in der Bondorfer Gäuhalle

Die Spannung steigt, wenn die Handballer aus Nagold sich auf den Weg zum SV Bondorf machen, für ein Spiel, das potenziell über den Abstieg entscheiden könnte. Eine ironische Situation, bedenkt man, dass sie erst am vergangenen Wochenende den Tabellenführer SG H2Ku 3 mit 29:26 besiegt haben und jetzt wieder mit dem Abstieg konfrontiert sind. Doch die Nagolder sind fest entschlossen, nicht auf den vorletzten Tabellenplatz abzurutschen, den Bondorf derzeit innehat. Für beide Mannschaften wird dieses Spiel zu einem entscheidenden 4-Punkte-Duell. Mit einem Sieg kann man sich im Nagolder Lager wieder ein wenig Luft verschaffen und für Bondorf wird es schwierig werden, die Punkte in den verbleibenden Partien aufzuholen.

In dieser Partie müssen die Nagolder auf wichtige Spieler wie Baumgartner und Schmid verzichten, die beim Sieg im Spiel gegen den Tabellenführer herausragende Leistungen zeigten. Auch der Einsatz von Maxi Hammann ist fraglich, der mit gleich zwei Verletzungen zu kämpfen hat. Dennoch stehen die verbleibenden Spieler bereit, um sich dem Angstgegner Bondorf entgegenzustellen. Im Hinspiel konnten sie bereits die Siegesserie der Bondorfer unterbrechen und einen Sieg erringen.

Der Nagolder Coach zeigt sich kämpferisch: "Trotz des Ausfalls von Schmid und Baumgartner fahren wir mit voller Kapelle nach Bondorf. Diejenigen, die auf dem Platz stehen, werden alles geben, um das Blatt zu unseren Gunsten zu wenden." Die Unterstützung der Nagolder Fans wird dabei entscheidend sein, um das Spiel in der Bondorfer Halle zu einem Heimspiel zu machen.

Es steht viel auf dem Spiel für beide Mannschaften, und die Spannung ist greifbar, wenn Nagold und Bondorf aufeinandertreffen. Wer wird am Ende die wichtigen Punkte im Abstiegskampf für sich verbuchen können? Die Antwort folgt auf dem Spielfeld.

Spielbeginn ist am Sonntag um 17.00 Uhr in der Gäuhalle in Bondorf.

Bild: Heiko Hofmann

"Marius Haag gegen SVBondorf gefordert"

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Handball Verbandsliga Frauen

VfL Nagold – Handballregion Bottwar SG 21:19 (8:9)

Die Nagolder Handballerinnen haben zurück in die Erfolgsspur gefunden. In einem hart umkämpften Heimspiel gegen die Handballregion Bottwar (SG Habo) siegte der VfL Nagold und holte sich damit zwei Punkte, die am Ende der Saison noch ganz wichtig sein können.

Von Heiko Hofmann

Das Spiel forderte vom Nagolder Frauenteam alles. Bis zum Ende musste gekämpft werden. Bis zur Schlusssirene galt es die Konzentration hochzuhalten. Dann stand er fest, der nächste Sieg der Nagolder Verbandsliga-Handballerinen. Und das gegen eine direkten Tabellennachbarn.

Doch bis zum 21:19-Sieg war es ein steiniger Weg. Dem Team von Coach Markus Renz war vor allem in den Anfangsminuten deutlich anzumerken, dass es aktuell nicht mit dem allergrößten Selbstbewusstsein aufspielt. „Zu viele technische Fehler“, musste Renz in dieser Phase bemängeln. Und dann kam vor allem in den ersten Minuten auch noch das Wurfpech dazu – wie so oft, wenn ein Team etwas neben der Spur läuft. „Da war im Angriff zu wenig Bewegung drin“, analysierte Renz nach der Partie. Und: „Wir sind einfach unheimlich schlecht in das Spiel reingekommen.“

In Zahlen ausgedrückt heißt das: Die SG Habo legte nach neun Minuten Spielzeit auf 4:1 vor. Und als nach elf Minuten der VfL immer noch nur ein Tor auf der Anzeigentafel stehen hatte, griff der Trainer mit einer vergleichsweise frühen Auszeit ein.

Und tatsächlich, danach lief es besser. Vieles zwar noch immer nicht perfekt und flüssig. Doch die Nagolder Frauen gingen nun auch im Angriff konzentrierter ans Werk. Und so kämpfte sich Nagold Minute um Minute heran – mit 8:9 ging es schließlich in die Pause. Damit war wieder alles möglich, und das Team konnte den Reset-Knopf drücken. Alles stand wieder auf Neuanfang!

„Die zweite Hälfte war dann auch im Angriff besser“, sagt Renz. Wobei die Basis in der Abwehr gelegt wurde. Und die stand tatsächlich in beiden Spielhälften wirklich gut. Und im Gegensatz zu den ersten 30 Minuten wusste das Team nun auch mit schnelleren Angriffsbewegungen auf die solide Abwehrarbeit aufzubauen.

Renz setzte in dieser Phase auf eine Art Rumpfteam, das auch in der Abwehr gut stand. „Das tut mir leid, für ein, zwei Spielerinnen, die nicht oder nur wenig spielen durften“, fügt er an. Doch angesichts des engen Spielstands wollte er nicht zu viele Wechsel riskieren.

Die Routine machte sich bemerkbar: Die technischen Fehler im Angriff seien deutlich nach unten gegangen. „Und dann war es ein Kampfspiel“, sagt der Nagolder Coach. In der zweiten Hälfte gelang dem VfL recht schnell der Ausgleich und ab der 35. Minuten lag Nagold kein einziges Mal mehr hinten, schaffte es aber auch nicht, sich entscheidend abzusetzen. Und so blieb es bis zum Ende spannend, ehe Nagold dann durchaus als verdienter Sieger feststand.

„Wir haben uns in den letzten Minuten nicht verrückt machen lassen“, lobt Renz sein Team für die Abgeklärtheit, mit der die zweite Hälfte und vor allem die letzten Minuten gespielt wurden.

Mit dem Sieg ist der VfL Nagold nun wieder auf dem fünften Tabellenplatz der Verbandsliga. Allzu aussagekräftig ist das aber nicht. Denn Nagold hat bereits 16 Spiele hinter sich, alle anderen Teams nur 13 bis 15 Spiele. Mit 15:17 Punkten steht der VfL aber solide da. Doch der Blick geht weiter zum Tabellenende – die Teams dort könnten in den nächsten Wochen weiter aufschließen. Zudem ist auch noch nicht klar, wie viele Absteiger es aus der Liga eigentlich geben wird. Vermutlich werden es zwei bis drei sein. Da hilft nur: volle Konzentration auf sich selbst.

Zwei Spiele haben die Nagolderinnen jetzt noch vor sich. Doch bis dahin ist erst einmal eine längere Pause angesagt. Am 14. April geht es dann nach Weinstadt. Und dann dürfte auch die Tabellen- und Abstiegssituation klarer sein.

VfL Nagold: Julia Völpel und Denisa Ciornei im Tor, Aline Rau (5), Luisa Eipper (4), Alisa Kübler (3), Aileen Hofmann (2), Janina Koch (2), Alena Wolf (2), Sarah Kunz (1), Sophie Reime (1), Lisa Weiß (1), Marlen Dengler und Nina Kiefer.

BU: Endlich wieder ein Sieg: Das Frauenteam des VfL Nagold strahlt in die Kamera.

Fotos: Heiko Hofmann

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Handball Bezirksklasse Männer

VfL Nagold – SG H2Ku 3 29:26 (14:11)

Am vergangenen Spieltag empfing der VfL Nagold den Tabellenführer H2Ku Herrenberg 3 in der heimischen Bächlenhalle. Eine gewisse Spannung lag förmlich in der Luft, insbesondere nach Schmach von Calw. Einige der Zuschauer fragten sich im Vorfeld wie hoch die Niederlage sein letztendlich wohl wird. Drei kurzfristige Ausfälle im Team von Coach Michael Tietze machten die Situation nicht gerade besser. Kurzer Hand wurde Torhüter Simon Walz zum Feldspieler umfunktioniert. Aber Rückblickend auf das Hinspiel taten sich die SGler damals schon sehr schwer gegen einen stark aufspielenden VfL.

Doch nun zum Spiel. Beide Teams begannen Nervös und die ersten Tore vielen erst in der dritten Spielminute. Spätestens nach dem Doppelschlag von Raffael Baumgartner zum 3:1 rieben sich wohl die ersten Zuschauer die Augen, wie stark und mit was für einem Willen die Hausherren auftraten. Und es sollte noch besser kommen, denn weitere Treffer von Maxi Hammann, Christian Schmid und Carsten Tietze zwangen den Gästecoach nach 10 gespielten Minuten beim Stand von 7:2 zur ersten Auszeit, um Korrekturen im Spiel des Tabellenführers vorzunehmen. Es entwickelte sich fortan ein klasse und vor allem spannendes Spiel. Alle warteten auf einen Krafteinbruch der Nagolder Mannen, aber Pustekuchen, die Nagolder zogen ihr Spiel durch und gingen mit dem Treffer des stark aufspielenden Markus Renz mit 3 Toren in Front (14:11) in die Katakomben der Nagolder Bächlenhalle.

Auch in der zweiten Spielhälfte behielt das Heimteam die Oberhand, es wurde aber deutlich knapper, der Druck wurde größer und nach 45 Minuten waren die Gäste drauf und dran die Partie zu drehen. Aber wenn im Angriff nichts mehr ging stand Sedin Mehic im Tor seien Mann und lies die H2Ku-Akteure reihenweise durch Glanzparaden verzweifeln. So schleppte sich Nagold sichtlich in die ins Schlussviertel und behielt die Führung zu jedem Zeitpunkt inne. Die Sorgenfalten von Trainer Tietze vergrößerten sich, als nach 45 Minuten Maxi Hammann verletzungsbedingt auszufallen drohte. Dieser schleppte sich so schon seit kurz vor der Halbzeit aufopferungsvoll durchs Spiel. Nach 47 Minuten dann die Auszeit für Nagold, die hauptsächlich zum Durchatmen gemünzt war, denn auf dem Spielfeld lief alles nach Plan. Nach Spielständen von 24:21, 25:22 ging es dann 2 Minuten vor Schluss beim 27:26 in die Crunch-Time und es fühlte sich so an wie im Hinspiel. Damals gab man mangels Puste das Spiel her. Nicht so diesmal und die Nagolder erkämpften sich einen am Ende verdienten 29:26-Sieg. Auch die Zuschauer, denen ein packendes Spiel geboten wurde, honorierten die Leistungen beider Teams mit viel Applaus und Standing Ovation.

Nach dem Spiel äußerte sich ein sichtlich erleichterter Trainer Michael Tietze: „Meine Mannen haben heute aufopferungsvoll um diese zwei Punkte gekämpft. Ich hatte nicht das Gefühl, dass die H2Ku mit angezogener Handbremse gespielt und uns den Sieg geschenkt haben. Deshalb kann man da schon mal ein Ausrufezeichen dahinter setzen. Das waren wichtige Punkte nach den Nackenschlägen aus den vergangenen Partien.“

Für die kommende Woche sollte man den Schwung aus dieser Partie mitnehmen, denn das steht mit Bondorf einem direkten Kandidaten im Tabellenkeller gegenüber.

Für Nagold spielten: Sedin Mehic im Tor; Patrick Rosshau, Markus Renz (4/1), Christian Schmid (10), Felix Hammann (2), Marius Haag (1), Simon Walz, Maxi Hammann (1), Justin Schaarschmidt, Carsten Tietze (2), Raffael Baumgertner (9).

Bild: Heiko Hofmann

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Handball Verbandsliga Frauen / Vorschau

VfL Nagold – Handballregion Bottwar SG (HABO SG)

Samstag, 16. März, 18 Uhr, Bächlenhalle Nagold

Finden Nagolds Handballerinnen zurück in die Erfolgsspur? Der Samstag wird es zeigen. Dann hat der VfL ab 18 Uhr die HABO SG aus dem Bottwartal zu Gast.

Von Heiko Hofmann

Es geht eng zu in der Verbandsliga. Immer wieder sorgen überraschende Ergebnisse dafür, dass die Teams im Mittelfeld enger zusammenrücken. Auch der VfL Nagold hat 2024 bereits munter für Überraschungen gesorgt und Spiele verloren, die er in Hinrunden-Form wahrscheinlich gewonnen hätte. Die Folge: Nagold ist aktuell Tabellensechster und hat mit 13:17 Punkten womöglich doch noch nicht genügend Vorsprung auf die Abstiegsplätze. Was die Tabellensituation besonders unübersichtlich macht: Der VfL hat bereits 15 Spiele absolviert, der nächste Gegner, die SG HABO dagegen zum Beispiel erst zwölf. Und so steht die SG HABO mit 10:14 Punkten einen Platz hinter dem VfL. Es treffen also zwei direkte Mittelfeld-Konkurrenten aufeinander, die beide bemüht sind, möglichst viel Puffer zu den drei Teams hinter ihnen aufzubauen.

Der VfL wird und muss ganz auf seine eigentliche Heimstärke setzen. Auch, wenn das jüngste Heimspiel gegen den HC OB überraschend deutlich verlorenging, ist Nagold letztlich daheim immer gefährlich. Immerhin zeigten die Nagolderinnen im jüngsten Spiel vor eine Woche eine Reaktion auf die Heimpleite zuvor. Zwar verlor der VfL auswärts gegen den TSV Allowa – doch spielerisch und kämpferisch überzeugte das Team von Trainer Markus Renz und gestaltete das Spiel auch gute 50 Minuten offen.

Ein stückweit fand Nagold also bereits vor einer Woche wieder zurück in die Spur. So soll es weitergehen. Der VfL ist heiß darauf vor der meist beeindruckenden heimischen Fankulisse wieder sein wahres Gesicht zu zeigen und gegen die SG HABO zwei wichtige Punkte einzufahren. Im Hinspiel trennten sich die Teams unentschieden. Auch das lässt auf eine eher ausgeglichene Partie tippen. „Ich erwarte mit Bottwar eine in der Abwehr kompakt stehende Mannschaft“, sagt VfL-Coach Markus Renz. Auch er erinnert sich noch an das Hinspiel, wo jedes Team seine guten, aber auch schlechten Phasen hatte. Das Unentschieden war da durchaus leistungsgerecht. „Mittlerweile sind bei Bottwar einige andere Spielerinnen dabei“, gibt Renz aber auch nicht zu viel auf die Erfahrungen aus dem Hinspiel.

Stattdessen gilt es sich auf die eigenen Stärken zu konzentrieren. Renz dazu: „Wenn wir das abrufen, was wir daheim schon gezeigt haben, ist auch in der zurzeit schwierigen Phase was drin. Ich hoffe auch, dass uns die Zuschauer voll unterstützen werden.“ Ziel müsse es sein, eine kompakte Abwehr zu stellen. Renz fordert zudem „konzentrierte Angriffe“, die aber durchaus mit genügend Schnelligkeit vorgetragen werden sollen. Personell steht dem VfL-Trainer bis auf Kreisläuferin Tirza Theurer voraussichtlich der gesamte Kader zur Verfügung.

Während die Rückrundenbilanz des VfL äußerst bescheiden ist - fünf Niederlagen steht nur ein Sieg gegenüber, war die HABO SG erst dreimal gefordert in diesem Jahr. Ein Sieg und zwei Niederlagen fuhr das Team bis jetzt 2024 ein – darunter am vergangenen Wochenende daheim eine deutlich 20:29-Niederlagen gegen den SV Leonberg/Eltingen.

Bu 2: Kreisläuferin Lisa Weiß gehört zu den erfahrensten Spielerinnen im VfL-Team. Diesen Samstag ist sie wieder dabei.

Fotos: Heiko Hofmann

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Handball Verbandsliga Frauen / TSV Allowa – VfL Nagold 26:21 (14:13)

Stark verbessert gegenüber den zwei vergangenen Spielen präsentierten sich die VfL-Handballerinnen auswärts beim Team der Stunde, dem TSV Allowa. Am Ende unterlag der VfL dennoch mit 21:26

Von Heiko Hofmann

Nach der deutlichen Heimpleite von 14:27 gegen den HCOB vor einer Woche, galt es für die Nagolder Frauen schnell, eine Reaktion zu zeigen und wieder in die Spur zu finden. Das gelang auch, und das auswärts, gegen einen derzeit sehr starken Gegner. Der gastgebende TSV Allowa (Alfdorf/Lorch/Waldhausen) wusste letztlich aber die Heimkulisse und das eigene große Selbstbewusstsein zu nutzen. Doch die Nagolderinnen machten es dem Gastgeber alles andere als leicht, lagen mehrfach selbst zum Teil mit bis zu fünf Toren in Führung.

Komplett ausgeglichen verlief die erste Hälfte. Wobei hier jedes Team seine guten und schlechten Phasen hatte. Allowa stieg stark ein, und lag nach vier Minuten bereits 4:1 in Führung. Doch der VfL ließ sich nicht beirren. Auch danke starker Keeperin Julia Völpel kam Nagold jetzt ins Spiel, holte Tor um Tor auf, ging nach zehn Minuten erstmals mit 5:4 in Führung und baute diese sogar bis Minute 20 in eine 13:8-Führung aus.

Dann kam Allowa zurück, wendete das Blatt abermals und so ging es mit 14:13 für den Gastgeber in die Pause. Auch die zweite Hälfte gehörte in den ersten Minuten dem TSV Allowa, der auf 18:15 davonzog, doch Nagold kämpfte sich mit einem vergleichsweise konzentrierten Angriffsspiel und einer zupackenden Abwehr zurück. Nach 45 Minuten traf Aline Rau zur 21:20-Führung für den VfL Nagold.

Es folgte eine Phase, in der der VfL viel in Unterzahl spielen musste, wobei Nagold eine doppelte Unterzahl sogar ausgeglichen gestalten konnte. Doch insgesamt vier Zeitstrafen innerhalb von sieben Minuten, das ist dann doch ein Haufen Holz. Und es ist zum Ende eines Spiels eben auch doppelt kräftezehrend. Hinzu kamen in den letzten Minuten auch schwächere Abschlüsse und ein nicht verwandelter Sieben Meter.

Als der VfL fünf Minuten vor dem Ende dann endlich mal wieder mit kompletter Truppe auf dem Feld stand, lag Allowa mit 23:21 vorne und zog in den letzten Minuten noch auf 26:21 davon.

„Hört sich vielleicht seltsam an, aber ich finde, wir haben heute kein schlechtes Spiel gemacht“, analysierte VfL-Coach Markus. Und der VfL-Trainer merkte positiv weiter an, dass sich sein Team gegenüber der zweiten Halbzeit im Spiel der Vorwoche „deutlich gesteigert“ habe. Auch in Sachen Einsatz und Kampfgeist sei es ein gutes Auswärtsspiel gewesen.

Zum Schluss waren „die Tanks aber leer“. Renz weiter: „Das war dann schon bitter“, einen Punkt hätte sich sein Team schon verdient. Zumal die Teams eben zu weiten Teil ebenbürtig waren.

Angesichts des „sehr dynamisch“ aufspielenden Gegners ist Markus Renz mit der Abwehrarbeit und der Torhüterleistung beim VfL zufrieden. „Das war ok, wir haben die gut aufhalten können, obwohl Allowa schneller auf den Beinen war als wir.“ Im Angriff dagegen habe sich sein Team schwergetan. Doch gegen Allowa habe man das auch erwartet – auch angesichts des torarmen Hinspielsiegs des VfL mit 15:13.

Beim VfL Nagold geht nun der volle Fokus auf das Heimspiel am kommenden Samstag, 18 Uhr gegen die Handballregion SG Bottwar. Markus Renz: „Da hoffe ich, dass jeder, der kann in der Halle ist und uns unterstützt, damit wir da einen Sieg einfahren.“

VfL Nagold: Julia Völpel und Denisa Ciornei im Tor, Luisa Eipper (6), Alena Wolf (5), Aileen Hofmann (4), Aline Rau (3), Sophie Reime (2), Alisa Kübler (1), Marlen Dengler, Nina Kiefer, Janina Koch und Sarah Kunz.

Bu: Aileen Hofmann traf viermal ins gegnerische Tor des TSV Allowa. Foto: Heiko Hofmann

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Handball Bezirksklasse Männer

SG Hirsau/Calw/Bad Liebenzell 2 – VfL Nagold 42:25 (21:14)

Die Handballer des VfL Nagold mussten eine deutliche 42:25-Niederlage gegen die Reserve der SG Hirsau/Calw/Bad Liebenzell hinnehmen. Die personell geschwächten Nagolder wurden regelrecht vorgeführt, als die Hausherren sämtliches Tafelsilber aufboten.

Zu Beginn gelang es den Gästen noch, die Partie offen zu gestalten. Doch bereits ab der 13. Minute und einem Stand von 9:7 wurde der Kräfteverschleiß bei den Nagoldern spürbar. Dennoch stemmten sie sich mit aller Kraft dagegen und ließen sich nicht entscheidend abschütteln. Erst nach 21 Minuten und einem Stand von 15:12 entglitt den Nagoldern das Spiel. Calw setzte sich bis zur Halbzeitpause auf einen fast schon entscheidenden Stand von 21:14 ab.

Der zweite Spielabschnitt verlief ähnlich wie der erste. Die Hausherren bauten ihre Führung weiter aus und profitierten auch von der Disqualifikation von Christian Schmid, der in der 34. Minute seine dritte Zeitstrafe erhielt und somit ausfiel. Die Nagolder hatten zudem Pech, als sich Jonas Rink und Maxi Hammann nach 45 Minuten verletzten und somit die Wechselmöglichkeiten erschöpft waren. Die verbleibenden Spieler kämpften tapfer weiter, doch die Hausherren hatten leichtes Spiel und erhöhten den Abstand weiter. Am Ende stand eine verdiente 42:25-Niederlage zu Buche.

Trainer Tietze kommentierte das Spielgeschehen: "Wir hatten heute keine Chance. Die Höhe der Niederlage ist allerdings hausgemacht. Darüber müssen wir uns unterhalten."

Die Zeit zum Analysieren bleibt knapp, denn am kommenden Wochenende steht bereits das Spiel gegen den aktuellen Tabellenführer SG H2Ku 3 aus dem Gäu an, die ihrer Favoritenrolle gerecht werden wollen.

Für Nagold spielten: Sedin Mehic und Tobias Gutekunst im Tor; Christian Schmid (4), Jonas Rink (3/1), Frank Renz (6), Felix Hammann (1), Simon Walz (1), Maxi Hammann (4), Leotrim Fetahaj, Silas Heinrich (2), Markus Wagner (3), Seven Adamski (1).

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Handball Bezirksklasse Männer

SG Hirsau/Calw/Bad Liebenzell 2 – VfL Nagold

Samstag, 08.03.2024 16:15 Uhr – Walter-Lindner-Sporthalle in Calw

Nach einer ärgerlichen Heimniederlage gegen Neuhausen steht für das Handballteam aus Nagold nun ein Lokalderby gegen die zweite Garde der SG Hirsau/Calw/Bad Liebenzell an. Das Hinspiel sah Nagold gegen eine personell schwach besetzte Calwer Mannschaft dominieren und deutlich gewinnen. Das kommende Duell gleicht einem Kampf zweier angeschlagener Boxer.

Die Personalsituation bei den Gastgebern bleibt weiterhin angespannt, während auch die Nagolder Mannschaft unter Trainer Michael Tietze dezimiert anreist. Tietze betont jedoch, dass sie keinen Trainingsspielcharakter aufkommen lassen wollen und die Partie ernst nehmen möchten, trotz der Personalprobleme. Mit Spielern wie Markus Renz, Raffael Baumgartner und Justin Schaarschmidt fehlen wichtige Säulen im Spiel der Nagolder, zusätzlich zu den Langzeitverletzten.

Ein Sieg gegen Calw könnte den Nagoldern etwas Luft nach unten verschaffen, jedoch gilt dasselbe auch für die Hausherren, die momentan punktgleich mit Nagold in der Tabelle stehen, jedoch mit einem Spiel weniger absolviert haben.

Somit verspricht die Partie jede Menge Spannung und Zündstoff. Die Gastgeber sind auf Revanche für die Hinspielniederlage aus und die Nagolder kämpfen trotz Personalnotstand darum, dem Tabellenkeller fernzubleiben. Der Anpfiff erfolgt um 16:15 Uhr in der Walter-Lindner-Sporthalle in Calw.

Bild: Heiko Hofmann

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Handball Bezirksklasse Männer

VfL Nagold - TV Neuhausen/Erms 3 32:33 (17:16)

Im mit Spannung erwarteten Handballspiel gegen den TV Neuhausen galten die Gäste als klarer Favorit, insbesondere nach ihrem überzeugenden Sieg im Hinspiel gegen den VfL Nagold. Dennoch setzten sich die Nagolder klare Ziele für die Partie: Sie wollten möglichst lange mithalten und am Ende vielleicht sogar mit etwas Glück als Sieger vom Platz gehen. Doch leider durchkreuzten die Gäste aus Neuhausen diese Pläne und sicherten sich mit einem knappen 32:33-Sieg beide Punkte gegen den VfL.

Beide Mannschaften legten einen guten Start hin und lieferten sich von Anfang an ein hart umkämpftes Spiel. Es entwickelte sich eine packende Partie, in der die Gastgeber oft die Nase vorn hatten. Ein Spielstand von 7:4 nach 11 Minuten zeigte, dass die Nagolder entschlossen waren, etwas zu erreichen. Doch ihr Vorsprung konnte bis zur Halbzeit nicht gehalten werden und schrumpfte auf 17:16 zusammen.

Auch nach der Pause behielten beide Teams das Tempo hoch, wobei Nagold weiterhin die Oberhand behielt. In der 37. Minute ereignete sich jedoch ein tragischer Zwischenfall, als sich der Spieler Mike Brodbeck von Neuhausen ohne Fremdeinwirkung eine schwere Knieverletzung zuzog und notärztlich versorgt werden musste. Das Spiel wurde daraufhin für eine längere Unterbrechung angehalten, die alle Spieler beeindruckte. Nach diesem Schockmoment fand der VfL wieder besser ins Spiel und konnte das Geschehen dominieren. Tore von Frank und Markus Renz sowie von Christian Schmid und Maxi Hammann brachten den VfL in der 40. Minute mit 25:21 in Führung.

Doch die Gäste gaben nicht auf und konnten das Spiel in der 52. Minute drehen, wodurch Nagold plötzlich mit 26:30 im Rückstand lag. Doch auch der VfL kämpfte verbissen und gab nicht auf. Raffael Baumgartner machte den Anfang, gefolgt von einem Doppelpack von Jungstar Paul Dietenmeier, der den Spielstand auf 29:30 verkürzte, bevor Jonas Rink zum 30:30 ausglich.

Zwei Minuten vor Schluss wurde Justin Schaarschmidt vom VfL mit einer äußerst fragwürdigen Zeitstrafe belegt, was zu einem Strafwurf für die Gäste führte. Diese Chance ließen sie sich nicht entgehen und gingen mit 32:33 in Führung. In der anschließenden Angriffsbemühung unterlief den Nagoldern ein Fehlwurf, der den Gästen die Möglichkeit gab, das Spiel zu entscheiden. Doch der gut aufgelegte Simon Walz im Tor der Hausherren parierte den entscheidenden Wurf und ermöglichte seinen Mitspielern einen letzten Angriff, der jedoch nicht von Erfolg gekrönt war. Somit mussten die Nagolder eine weitere knappe Niederlage in der eigenen Halle hinnehmen.

Als nächstes steht für den VfL Nagold das Derby gegen Calw an, das am kommenden Wochenende stattfindet.

Für Nagold spielten: Simon Walz und Tobias Gutekunst im Tor; Markus Renz (3/1), Christian Schmid (8), Jonas Rink (1), Frank Renz (6), Flix Hammann, Marius Haag (1), Maxi Hammann (2), Justin Schaarschmidt (1), Silas Heinrich (1), Markus Wagner (1), Paul Dietenmeier (3), Raffael Baumgartner (5).

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Handball Verbandsliga Frauen

VfL Nagold – HCOB Oppenweiler/Backnang 14:27 (10:10)

Nagolds Verbandsliga-Handballerinnen verloren deutlich gegen den HCOB Oppenweiler/Backnang. Eine indiskutable Leistung in der zweiten Hälfte führte zur schmerzhaften Heimschlappe

Von Heiko Hofmann

Das hatten sich alle Beteiligten anders vorgestellt: Sowohl die rund 250 Zuschauer in der Bächlenhalle, als auch die Teams hatten eigentlich ein spannendes Spiel auf Augenhöhe erwartet. Schließlich trafen der Tabellendritte (HCOB) auf den Tabellenvierten (VfL Nagold).

Doch dann kam alles ganz anders. Die Nagolder Frauen lieferten ihr schlechtestes Heimspiel der Saison ab. Der HCOB dagegen war in weiten Teilen komplett überlegen und an diesem Abend für die VfL-Frauen schlicht eine Nummer zu groß.

Viel Schönreden lässt sich aus VfL-Sicht nicht an dem Spiel. Außer, dass der Kampfgeist gestimmt hat und die erste Halbzeit noch ausgeglichen verlief. 10:10 endeten die ersten 30 Minuten. Doch war bereits hier erkennbar, dass der HCOB das Momentum auf seiner Seite hatte. Die Nagolderinnen hatten nämlich lediglich eine starke Anfangsphase zu bieten gehabt – danach lief im Angriff nicht mehr viel zusammen.

So lag Nagold nach sieben Minuten noch 6:1 in Führung. In dem Moment hätte wohl niemand mit solch einer Schlappe für den VfL gerechnet. Doch danach war es mit der Herrlichkeit vorbei. Jedes VfL-Tor war nun Schwerstarbeit. Immer wieder landeten Pässe der Nagolderinnen in den Händen der Gegnerinnen, diese Steals sorgten für leichte, schnelle Tore der Gäste.

Dem VfL Nagold gelang es das gesamte Spiel über nicht die Fehleranfälligkeit abzustellen. Die Folge: Absolute Flaute im Angriff. In der ersten Hälfte erzielte der VfL nach der siebten Minute nur noch vier weitere Tore. Und in Hälfte zwei ging es gerade so weiter: nur vier Tore in den zweiten 30 Minuten – eine Angriffsleistung, die dem Trainerteam tiefe Sorgenfalten auf der Stirn bereiten muss.

Zur Wahrheit gehört auch: Die Gäste des HCOB machten es richtig gut. Dass sie es nicht gewohnt sind, ohne Harz zu spielen, war nur in den ersten Minuten zu sehen. Dann hatten sie „ihr Spiel“ gegen die Nagolderinnen gefunden. Zum einen mit einer starken Abwehr, die gut antizipierte und den VfL damit zu unzähligen technischen Fehlern zwang. Und, in dieser Liga sehr selten: Der HCOB spielte, wenn er nicht gerade konterte, viele Angriffe mit sieben gegen sechs Feldspielerinnen (also ohne Torhüterin), was der Nagolder Defensive so gar nicht schmecken wollte.

Kurz und bündig fällt die Analyse von Coach Markus Renz aus: „Die erste Halbzeit war gut, in der zweiten Halbzeit war dann Blackout. Da lief dann alles gegen uns“.

Renz versuchte natürlich in den Auszeiten, dieses „Blackout“ zu unterbrechen. Doch ohne Erfolg. Die Nagolderinnen präsentierten sich in der zweiten Hälfte völlig von der Rolle. Dem Coach gelang es zu keiner Zeit die Negativspirale zu unterbrechen, oder mit Auswechslungen effektiv gegenzusteuern. Eine gewisse Ratlosigkeit machte sich bei allen Beteiligten breit.

Für die Nagolder Frauen war es vermutlich ihr bislang schwächstes Spiel. Und ihren Nimbus, daheim nur schwer schlagbar zu sein, sind sie fürs erste los. 2024 ist bis jetzt jedenfalls nicht das Jahr der VfL-Frauen. Nur einen Sieg konnte der Aufsteiger einfahren, viermal unterlagen er. Und nächsten Samstag geht es zum TSV ALLOWA. Der hat jüngst den Tabellenzweiten SV Leonberg/Eltingen besiegt. Es wird also nicht leichter für den VfL.

Ein wenig trügerisch ist das Tabellenbild: Dass Nagold noch immer auf dem vierten Platz steht, liegt an der starken Hinrunde. Doch die Verfolger und auch die Teams im Tabellenkeller haben zwei bis drei Spiele weniger absolviert, könnten also weiter an den VfL heranrücken. Der Klassenerhalt ist mit 13:15 Punkten womöglich doch noch nicht in trockenen Tüchern.

VfL Nagold: Denisa Ciornei und Julia Völpel im Tor, Sophie Reime (5), Alisa Kübler (4), Aline Rau (2), Luisa Eipper (1), Aileen Hofmann (1), Alena Wolf (1), Marlen Dengler, Nina Kiefer, Janina Koch, Sarah Kunz, Tirza Theurer und Lisa Weiß.

BU: Wie findet das Team zurück in die Spur? Co-Trainer Alexander Sehl sucht das Gespräch mit Coach Markus Renz.

Fotos: Heiko Hofmann

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Handball Bezirksklasse Männer

VfL Nagold – TV Neuhauser/Erms 3

Samstag, 02.03.2023 um 18:00 Uhr in der Nagolder Bächlenhalle

Am kommenden Samstag steht in der Nagolder Bächlenhalle ein spannendes Handballspiel der Bezirksklasse Männer an, wenn der VfL Nagold vor heimischem Publikum auf den TV Neuhausen/Erms 3 trifft. Die Partie verspricht nach der jüngsten Niederlage des VfL Nagold gegen Renningen eine hochintensive Begegnung zu werden, weiß man, dass sich die Gäste in der Ferne sich schwertun.

Die letzte Begegnung beider Mannschaften haben gezeigt, dass der VfL Nagold, trotz einer schmerzhaften und vermeidbaren Niederlage gegen Renningen, fest entschlossen ist, sich zu rehabilitieren. Das Hinspiel gegen den TV Neuhausen/Erms 3 endete mit einer klaren 44:28-Niederlage für Nagold. Doch dieses Mal treten sie mit einem vollständigen Kader an und Trainer Michael Tietze kann aus dem Vollen schöpfen, was sicherlich die Chancen auf eine verbesserte Leistung erhöht.

Markus Renz, Maxi Hammann und Patrick Seyfahrth werden als treffsicherste Schützen im Hinspiel genannt, doch Nagold hofft, dass mit einem stärkeren Kader und einer intensiven Trainingswoche, die auf eine bessere Leistung in der kommenden Begegnung hinweist, die Chancen auf einen doppelten Punktgewinn gegen Neuhausen/Erms steigen.

„Wir wollen das Spiel so lange wie möglich offen gestalten. Dazu müssen wir endlich in der Abwehr unseren Mann stehen und den Laden einigermaßen dicht bekommen“, so Trainer Michael Tietze.

Die Fans können sich also auf ein spannendes und hart umkämpftes Spiel freuen, in dem der VfL Nagold alles daransetzen wird, die Niederlage aus dem Hinspiel vergessen zu machen und sich mit einem Sieg gegen den TV Neuhausen/Erms 3 zurückzumelden. Anpfiff ist um 18:00 Uhr in der Nagolder Bächlenhalle.

Foto Heiko Hofmann

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Handball Verbandsliga Frauen / Vorschau

VfL Nagold – HC Oppenweiler/Backnang

Samstag, 2. März, 20 Uhr, Bächlenhalle Nagold

Primetime, Samstagabend, Bächlenhalle Nagold: die perfekte Kulisse für das Topspiel der Handball-Verbandsliga.

Von Heiko Hofmann

Der VfL Nagold empfängt als Tabellenvierter den Tabellendritten HC Oppenweiler/Backnang (HCOB). Und beide Teams sind gierig auf Punkte. Schließlich haben beide ihre Spiele am vergangenen Wochenende verloren. Und für beide Mannschaften war das so nicht unbedingt eingeplant.

Der HCOB wollte beim Heimspiel gegen den SV Leonberg/Eltingen wohl eher weitere Punkte im Kampf um die Meisterschaft einfahren. Doch der HCOB musste sich geschlagen geben – und hat nun doch schon acht Minuspunkte auf dem Konto. Dass der VfL Nagold dagegen auswärts verlor, ist nicht wirklich ein Beinbruch. Doch gerade in Heilbronn hatten sich die Nagolderinnen doch mehr vorgenommen. Allein die Abwehr wollte diesmal nicht so funktionieren, wie sonst üblich.

Es ist also angerichtet in der Nagolder Bächenhalle für ein Duell der mehr oder weniger Gefrusteten. Und beide Teams werden sicher alles unternehmen, um sich den vor einer Woche eingefangenen Frust schnell wieder von der Seele zu werfen. „Mit Oppenweiler erwartet uns ein schwerer Gegner“, sagt VfL-Coach Markus Renz. Wobei er nach der Heimniederlage des HCOB nicht so recht die Lage einzuschätzen vermag. Der HCOB habe nun vier Punkte Rückstand zur Spitze. Renz weiter: „Ob das jetzt gut oder schlecht für uns ist? Das wird sich erst zeigen.“

Im Hinspiel überraschten die Nagolderinnen, da sie über weite Teile des Spiels sehr gut mithalten konnten, nach 48 Minuten sogar noch knapp in Führung lagen. Dann fehlte es ein wenig an der eigenen Courage, und der etablierte Verbandsligist fuhr doch noch einen viel zu deutlich ausgefallenen 23:18-Sieg gegen den Aufsteiger aus Nagold ein.

Mithalten aber konnten die Nagolderinnen gut. Und an diesem Samstag wird ihnen ja auch noch die Nagolder Fan-Kulisse den Rücken stärken.

Wieder ein Heimspiel - darauf freut auch der Nagolder Coach. Denn der hofft, dass seine Frauen daheim auch wieder zu alter Abwehrstärke zurückfinden. Es gelte wieder eine „kompakte Abwehr“ zu stellen – „und die einfachen technischen Fehler zu minimieren.“

Die Abwehrarbeit der Gäste bezeichnet Renz als „giftig“ – „die haben es im Hinspiel nicht schlecht gemacht.“ Letztlich hätten dem VfL Nagold dann in den letzten Minuten die Kräfte gefehlt, um sich für das bis dahin „gute und clevere Spiel“ zu belohnen. Personell sieht es im VfL-Kader vergleichsweise gut aus, wobei der Einsatz von Rückraum Luisa Eipper verletzungsbedingt, noch unklar ist. Dafür kehrt Spielmacherin Sophie Reime zurück. „Es sollten also ansonsten eigentlich alle fit sein.“

Bu: VfL-Spielmacherin Sophie Reime – hier beim Hinspiel gegen die HCOB – ist beim Heimspiel am Samstag wieder dabei. Foto: Hofmann

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Handball Bezirksklasse Männer

VfL Nagold - Spvgg Renningen 2 31:34 (18:17)

Die Partie begann auf Augenhöhe und ähnelte stark dem Hinspiel. Allerdings fanden diesmal die Hausherren aus Nagold besser ins Spiel und lagen stets knapp vor den Renningern. Der VfL präsentierte sich mit sauber herausgespielten Torabschlüssen, während die Renninger durch Schwächen in der Nagolder Abwehr zu einfachen Toren kamen. Im Verlauf der ersten Spielhälfte gelang es Nagold jedoch, diese Schwächen etwas einzudämmen. Dennoch schafften es den Hausherren nicht, sich entscheidend abzusetzen, und so ging es mit einem knappen Vorsprung von 18:17 in die Halbzeitpause.

Auch zu Beginn der zweiten Hälfte sah es zunächst gut für Nagold aus. Bis zur 37. Minute konnte man den Vorsprung aufrechterhalten (22:20), doch dann kam der Bruch im Nagolder Spiel. Verheißungsvolle Torabschlüsse wurden nicht verwertet, während abermals Renningen im Gegenzug einfache Tore erzielte durfte. Die Abwehr des VfL stand nicht mehr so konsequent wie zuvor und Renningen glich zum 22:22 aus, um dann letztendlich das Spielgeschehen zu drehen. Nagold verlor sich vermehrt in Einzelaktionen und konnte nicht mehr effektiv kombinieren. Mit dem 26:30 zogen die Renninger zehn Minuten vor Schluss bereits deutlich davon. Die Hausherren kämpften verbissen, aber die Abschlüsse wollten nicht gelingen. Am Ende musste sich der VfL Nagold mit 31:34 geschlagen geben.

Die Partie zeigte, dass Nagold über weite Strecken mithalten konnte, jedoch die Konstanz über das gesamte Spiel hinweg fehlte. Renningen nutzte geschickt die Schwächen in der Nagolder Abwehr und sicherte sich letztendlich verdient den Sieg.

„Wir dürfen jetzt den Kopf in den Sand stecken, haben Phasenweise mit tollen Angriffen gezeigt was wir können. Sicherlich wäre ein Sieg schöner gewesen“, so der Trainer nach dem Spiel. Arg viel Zeit bleibt dem Team nicht, denn schon am kommenden Wochenende steht die Partie gegen den TSV Neuhausen 3 an, in der auf jedenfalls alles passen muss, um was zählbares zu holen.

Für Nagold spielten: Simon Walz im Tor; Patrick Rosshau, Markus Renz (9/3), Christian Schmid (5), Frank Renz (1), Felix Hammann (1), Marius Haag (2), Justin Schaarschmidt, Erik Bäsler (1), Silas Heinrich (2), Carsten Tietze(1), Paul Dietenmeier (3), Raffael Baumgartner (6/2).

Bild: Heiko Hoffmann

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Handball Verbandsliga Frauen

HSG Heilbronn – VfL Nagold 32:26 (14:11)

Nagolds Handballerinnen verloren auswärts gegen die HSG Heilbronn. Es gelang ihnen zu selten, ihr eigenes Spiel aufzuziehen.

Von Heiko Hofmann

Wer die VfL-Frauen kennt, und auf das Ergebnis blickt, der weiß, dass da etwas nicht gepasst haben muss. 32 Tore zu kassieren – das passiert den Nagolderinnen äußerst selten. Schließlich ist die Abwehr das Prunkstück des VfL.

War es diesmal aber nicht. „In der Abwehr hat es einfach nicht gepasst“, analysierte VfL-Coach Markus Renz nach dem verlorenen Auswärtsspiel. Mit der Angriffsleistung seiner Nagolderinnen – also den 26 erzielten Toren zeigte er sich dagegen zufrieden. „Wir haben uns immer wieder gute Chancen rausgespielt! Das war ok. Das hat meiner Meinung nach ganz gut gepasst.“

Wobei natürlich auch Renz registriert hat, dass etliche der 32 kassierten Tore, ihren Anfang im VfL-Angriff genommen haben – nämlich dann, wenn die Nagolderinnen wegen technischer Fehler den Ball verloren und die HSG Heilbronn damit zu blitzschnellen Kontern einluden. Diese einfachen, sicher verwandelten Tore, taten dem VfL richtig weh.

Vor allem in der zweiten Hälfte, baute Heilbronn den Vorsprung so innerhalb weniger Minuten auf sieben Tore aus. 20:13 stand es dann plötzlich in der 36. Minute. Markus Renz versuchte noch sein Team über eine Auszeit wieder in die Spur zu bringen. Doch letztlich war das Spiel hier schon verloren. Auf maximal vier Tore kam Nagold noch heran, 32:26 musste sich der Aufsteiger aber letztlich nach 60 Minuten geschlagen geben.

Der Knackpunkt für Markus Renz: Dem VfL Nagold schwanden eher die Kräfte als der HSG Heilbronn. „Das hatte ich eigentlich andersrum erwartet.“

Der Sieg geht auch völlig in Ordnung. Die HSG dominierte die Partie, spielte konzentrierter, wollte den Sieg vielleicht auch mehr als der VfL. Und die HSG schlug Nagold mit den eigenen VfL-Waffen: Sie spielte flink und sicher – und schaffte es so auch immer wieder Lücken in die Nagolder Abwehr zu reißen. Dennoch waren die Gastgeberinnen keine Übermacht. Das zeigte sich deutlich in Hälfte eins. Hätte der VfL in dieser Phase konsequenter in sein Spiel gefunden, dann wäre ein Sieg möglich gewesen. Nach zwölf Minuten war Nagold mit 6:4 in Führung. Nach 23 Minuten stand es immerhin noch 10:10. Dann begann Nagold zu schwächeln, präsentierte sich irgendwie auch ein wenig strukturlos.

Um die Abwesenheit von Spielmachern Sophie Reime zu egalisieren, baute Coach Markus Renz auf den breiten Kader, gab allen Spielerinnen auf unterschiedlichen Positionen vergleichsweise viel Einsatzzeit und wechselte recht munter durch. Dass da zum Teil in völlig neuen Konstellationen und Blöcken gespielt wurde, war dem Spielfluss der Nagolderinnen aber durchaus anzumerken.

Rätselhaft bleibt auch für Coach Markus Renz, warum die Abwehrleistung so deutlich unter dem eigentlich guten Niveau der Nagolderinnen blieb. „Ich weiß ehrlich nicht, warum wir es auswärts nicht schaffen, die gleiche Abwehrleistung wie daheim auf die Platte zu bringen“, rätselt Renz. Nun, das nächste Spiel ist wieder ein Heimspiel. Am 2. März geht es gegen den HC Oppenweiler/Backnang - ein starkes Team mit Aufstiegsambitionen. Mit einer guten Trainingswoche hofft Markus Renz seine Mannschaft bis dahin wieder in die Spur zu bringen. „Die Niederlage müssen wir jetzt möglichst schnell aus den Köpfen kriegen.“

VfL Nagold: Denisa Ciornei und Julia Völpel im Tor, Alena Wolf (7), Luisa Eipper (5), Alisa Kübler (4), Aline Rau (4), Aileen Hofmann (2), Tirza Theurer (2), Nina Kiefer (1), Janina Koch (1), Marlen Dengler, Sarah Kunz und Lisa Weiß.

BU: An ihr hat’s nicht gelegen: Alena Wolf spielte im Nagolder Rückraum stark auf und erzielte für den VfL sieben Tore. Foto: Hofmann

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Handball Bezirksklasse Männer / Vorschau

VfL Nagold – Spvgg Renningen 2

Sonntag, 25. Februar, 17 Uhr, Bächlenhalle Nagold

Die Handballfans können sich auf ein spannendes Kräftemessen zwischen dem VfL Nagold und der Spvgg Renningen 2 freuen, wenn diese beiden Teams in der Bezirksklasse Männer aufeinandertreffen. Nach einer kurzen Faschingspause ist es die erste Partie für beide Mannschaften, die sicherlich für Aufregung und jede Menge Action sorgen wird.

Im Hinspiel in Renningen lieferten sich die Nagolder einen intensiven Kampf, konnten jedoch nicht vollständig ihr Spiel durchsetzen. Besonders das harzige Spielgerät bereitete ihnen Probleme, das bereits auf Bundesliganiveau präpariert war. Dennoch blieben sie hartnäckig dran, konnten aber letztendlich nicht den Sieg erringen, während die Renninger mit einem knappen 29:27 davonkamen.

Für das Rückspiel in Nagold sind die Vorzeichen etwas anders. Mit zwei aufeinanderfolgenden Siegen im Rücken und einem gestärkten Selbstbewusstsein gehen die Nagolder in die Partie. Trotz einiger Ausfälle, darunter Stammkräfte wie Patrick Seyfahrth und Muhammed Aktürk am Kreis sowie Sedin Mehic und Tobi Gutekunst im Tor, ist Trainer Tietze dennoch zuversichtlich: „In Renningen hatten wir schon ein knappes Ding, waren personell nicht optimal besetzt. Jetzt wollen wir unseren Heimvorteil nutzen und alles geben um die Punkte in Nagold zu behalten“. Der ungewöhnliche Spielbeginn am Sonntag um 17:00 Uhr verspricht eine besondere Atmosphäre in der Halle, und die Zuschauer können sich auf ein aufregendes Spiel freuen, das sicherlich bis zum Schluss spannend bleibt.

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+++ VfL Nagold dominiert im Kellerduell: Deutlicher 46:31 Sieg gegen TSG Reutlingen 2 setzt starkes Ausrufezeichen im Abstiegskampf +++

Handball Bezirksklasse Männer

VfL Nagold -TSG Reutlingen 2 46:31 (20:17)

In einem entscheidenden Kellerduell bewies der VfL Nagold am vergangenen Wochenende seine Klasse und feierte einen deutlichen Sieg gegen die TSG Reutlingen 2. Mit einem Endstand von 46:31 setzten sich die Hausherren eindrucksvoll durch und überraschten nicht nur die Fans, sondern auch ihre Gegner.

Die gut gefüllte Kulisse erlebte zu Beginn ein starkes Auftreten der Gäste aus Reutlingen, die mit einem 4:1-Vorsprung nach vier Minuten den Ton angaben. Doch die Nagolder kämpften sich zurück ins Spiel und übernahmen mit dem 6:5 durch Frank Renz in der 9. Minute erstmals die Führung, die sie bis zum Ende des Spiels behaupteten.

Es entwickelte sich ein erwartetes Kampfspiel, in dem die TSG Reutlingen mit aller Kraft gegen die drohende Niederlage ankämpfte. Nagold erhöhte das Tempo, und die Gäste konnten dem nur schwer standhalten. Die Spielstände von 8:7, 12:9 und 17:11 verdeutlichten die Überlegenheit der Hausherren. Dennoch gelang es Reutlingen, sich bis zur Pause auf drei Tore zum 20:17 heranzukämpfen.

Die zweite Spielhälfte begann mit einem Treffer von Silas Heinrich zum 21:17 und Nagold zog schnell mit einem Vorsprung von 27:20 nach sieben gespielten Minuten davon. Die Gäste konnten sich nicht mehr erholen. Des Trainers Marschroute schien perfekt aufzugehen. "Unser Ziel war es, den Reutlingern durch hohes Tempo die Luft und Lust zu nehmen und durch einfache Tore zu punkten", erklärte Tietze. Ein regelrechtes Torefeuerwerk brachte den VfL auf 40:26 acht Minuten vor Spielende. Die Hausherren ließen nicht nach und hielten das Tempo hoch. Patrick Rosshau setzte mit einem gelungenen Abschluss vom Kreis den Schlusspunkt zum 46:30, während Reutlingen mit der Schlusssirene das 46:31 erzielte. Der Sieg des VfL Nagold im Abstiegskampf war deutlich und setzt ein wichtiges Ausrufezeichen für die kommenden Partien.

Trainer Michael Tietze äußerte sich nach der Partie zufrieden: "Heute hat alles geklappt. Unsere Abwehr stand einigermaßen stabil, Torhüter entscheidend dabei und das Tempo war hoch. Dies sollten wir in die nächsten Partien mitnehmen. Ich hoffe, dass die längere Pause uns nicht aus der Bahn wirft." In drei Wochen steht das Aufeinandertreffen gegen die Spvgg Renningen 2 an, bei dem der VfL Nagold auf Revanche für die knappe Niederlage im Hinspiel hofft (25:27).

Für Nagold spielten: Simon Walz und Tobias Gutekunst im Tor; Patrick Rosshau (2/1), Markus Renz (8/2), Christian Schmid (9), Silas Heinrich (4), Frank Renz (6), Felix Hammann, Marius Haag (5), Maxi Hammann (1), Carsten Tietze (1), Patrick Seyfahrth (3), Paul Dietenmeier (3), Raffael Baumgartner (4).

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Handball Verbandsliga Frauen

VfL Nagold – HSG Hohenlohe 24:22 (14:9)

Sie können es noch – aber eigentlich hatte das auch niemand bezweifelt. Die Nagolder Verbandsliga-Handballerinnen holten sich daheim gegen die HSG Hohenlohe den ersten Sieg in der noch recht frischen Rückrunde.

Von Heiko Hofmann

Das Ergebnis täuscht ein wenig. Denn wirklich knapp ging es in dem Spiel eigentlich selten zu. Die Nagolder Frauen kamen gut ins Spiel, legten in drei Minuten auf 3:0 vor und lagen letztlich auch die gesamten 60 Minuten nie im Rückstand. In Minute 12 konnte die HSG Hohenlohe das erste und einzige Mal ausgleichen – 6:6 stand es da. Und danach folgte eine ganz starke Phase des VfL Nagold. Denn zehn Minuten später stand es 12:6 für Nagold. Und mit einem Fünf-Tore-Vorsprung ging es auch in die Halbzeitpause.

In der zweiten Hälfte dominierte Nagold weiter, alles wie gehabt, könnte man meinen. Mehrfach bauten die VfL-Frauen ihren Vorsprung auf acht Tore aus, so auch zehn Minuten vor dem Ende als Alena Wolf zum 23:15 traf. Dann folgten sehr seltsame zehn Schlussminuten. Irgendwie stellte der VfL das Tore Werfen ein. „Da haben wir doch recht viel verballert“, ist auch Coach Markus Renz ein wenig ratlos. Der verfolgte das in seinen Augen ansonsten „sehr solide Spiel“ wegen einer Sperre von der Tribüne aus. Das Coaching übernahmen Co-Trainer Alexander Sehl und der erfahrene Jugendtrainer Sven Adamski.

Die letzten zehn Minuten bekleckerten sich die Nagolder Handballerinnen jedenfalls nicht mit Ruhm, das kräftezehrende Spiel war der strak ersatzgeschwächten Mannschaft nun doch anzumerken. Und die Beine waren in dieser Phase für die sehr offensive Abwehr der HSG Hohenlohe oft nicht mehr schnell genug, die Abschlüsse zu unkonzentriert. Und so kamen die Gäste Tor um Tor heran, doch wirklich spielentscheidend gefährlich war das alles nicht mehr.

„Da haben wir dann aufgehört zu spielen. Da wurde es nochmal eng. Wieso, weshalb, was auch immer…“, gab Renz nach dem Spiel lachend zu Protokoll. Denn letztlich zählen die zwei Punkte, der Sieg. „Wie der zustande kam, frägt danach keiner mehr“.

Die letzten zehn Minuten trübten aber nur den ansonsten guten Gesamteindruck. „Die Abwehr stand, und Julia war auch gut im Spiel“, sagt der VfL-Coach über die defensive und die Torhüterleistung. Dabei waren die personellen Voraussetzungen eher schlecht. Drei Spielerinnen waren krank oder wurden geschont. Vor allem im linken Rückraum stellte sich das Team fast von alleine auf. „Wir mussten auf der linken Seite ganz schön improvisieren“, sagt Markus Renz. Umso mehr lobt er sein Team. „Sie haben das echt gut gemacht“. Und: „Die linke Seite war echt top!“

Allgemein gefiel dem VfL-Coach auch, wie es immer wieder gelang gegen die eigentlich unangenehme offensive Abwehr die Lücken zu finden, und sich gute Chancen zu kreieren. „Auch wenn die nicht alle drin waren. Mir ist es wichtig zu sehen, dass wir uns die Chancen kreieren!“ Angesichts der Krankenlage ist der VfL-Coach nun auch ganz froh um drei Wochen Spielpause. „Jetzt können sich alle auskurieren, und dann geht es nach Heilbronn.“ Für dieses Auswärtsspiel planen die Nagolder Handballer auch den Einsatz eines Fan-Busses aus Nagold.

VfL Nagold: Julia Völpel und Denisa Ciornei im Tor, Aline Rau (7), Alisa Kübler (6), Aileen Hofmann (4), Alena Wolf (3), Sophie Reime (2), Janina Koch (1), Nina Kiefer (1), Lisa Weiß, Tirza Theurer und Marlen Dengler.

Fotos: Heiko Hofmann

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Bezirksklasse Männer

VfL Nagold – TSG Reutlingen 2

Samstag, 3. Februar, 20 Uhr, Bächlenhalle Nagold

Am kommenden Samstag erwartet die Handballfans ein echtes Highlight in der Nagolder Bächlenhalle: Der VfL Nagold trifft auf die TSG Reutlingen in einem mit Spannung erwarteten 4-Punkte-Spiel. Die Ausgangslage könnte unterschiedlicher kaum sein, denn während die Hausherren mit einem Sieg gegen den Tabellendritten aus der Vorwoche Selbstvertrauen tankten, kämpft die TSG Reutlingen weiterhin mit dem letzten Tabellenplatz.

Im Hinspiel war der VfL Nagold dominant und siegte souverän mit 34:20 (20:9), ein Ergebnis, das für sich spricht. Allerdings warnt Trainer Tietze davor, die Gäste aus Reutlingen zu unterschätzen. Trotz ihrer derzeitigen Tabellensituation kämen sie nach und nach in Tritt und die Spiele wurden knapper. Tietze sieht das bevorstehende Duell als eine knifflige Aufgabe und betont: "Es wird sicherlich ein schweres Spiel für uns. Bei Reutlingen geht es um alles. Die werden uns da unten mit reinziehen wollen. Wir brauchen auf jeden Fall wieder eine Top-Leistung."

Personell sind fast alle Spieler wieder an Bord und es kann nahezu aus dem Vollen geschöpft werden. Lediglich Sedin Mehic und der noch erkrankte Justin Schaarschmidt fehlen. Doch auch ohne diese beiden Schlüsselspieler ist die Stimmung im Team optimistisch, und die Spieler sind hochmotiviert, keine Punkte an den Gegner abzugeben.

Das erwartete Kellerduell verspricht Spannung pur, wenn die Nagolder Handballer und die TSG Reutlingen um jeden Punkt kämpfen. Der Anpfiff erfolgt um 20:00 Uhr in der Nagolder Bächlenhalle. Im Anschluss an das Spiel können die Fans im Foyer den Abend beim Barbetrieb gemütlich ausklingen lassen. Handballfans dürfen sich auf ein packendes Spiel freuen, bei dem es für beide Teams um viel geht.

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Handball Verbandsliga Frauen / Vorschau

VfL Nagold – HSG Hohenlohe

Samstag, 3. Februar, 18 Uhr, Bächlenhalle Nagold

Von Heiko Hofmann

Nach zwei Niederlagen gegen die Top-Teams der Verbandsliga, wollen Nagolds Handballerinnen am Samstag, 3. Februar gegen die HSG Hohenlohe endlich wieder punkten. Die Chancen stehen nicht schlecht.

An die HSG Hohenlohe dürften die Nagolderinnen jedenfalls beste Erinnerungen haben. Gleich am zweiten Spieltag war der VfL bei der HSG zu Gast – und fuhr den ersten Sieg in der neuen Verbandsliga ein. Dass dies zudem auch noch auswärts gelang, war das Sahnehäubchen obendrauf. 24:19 gewann der VfL das Hinrundenspiel in Pfedelbach. Ein Ergebnis, dass umso mehr überraschte, da Nagold schlecht in die Partie gestartet war und einem 0:5-Rückstand hinterherhecheln musste.

Jedenfalls haben die VfL-Frauen da gezeigt, dass die HSG Hohenlohe zu den Mannschaften gehört, mit denen der VfL mithalten kann. In heimischer Halle mit den Fans im Rücken muss der Nagold sicher auch die Favoritenrolle einnehmen.

„Unsere Mannschaft sieht jetzt ein bisschen anders aus als im Hinspiel“, sagt VfL-Trainer Markus Renz. Nastja Antonewitch war da noch mit an Bord, dafür fehlten aber Luisa Eipper, Alisa Kübler sowie Marlen Dengler. Renz warnt vor der guten Kreisläuferin – „da müssen wir schauen, dass die nicht zu viele Bälle bekommt“. Und auch die Mitte-Spielerin ist Renz in Erinnerung. „Die hat ein gutes 1:1, da gilt es aufzupassen.“

Unter Umständen kann mit Nina Schäfer sogar eine neue junge Spielerin ihr Debüt im Nagold-Trikot feiern. Ansonsten sind personell alle an Bord.

Ein kleiner Dämpfer für den VfL war natürlich die erste Heimniederlage der Saison gegen Bietigheim, wenngleich die mit 26:27 äußerst knapp ausfiel. Renz ist überzeugt, dass sein Team mit der in diesem Spiel gezeigten Leistung viele Teams in der Liga geschlagen hätte. „Das war echt kein schlechtes Spiel von uns, mit einem vielleicht glücklicheren Ende für Bietigheim.“

Also will Renz auch nicht viel umstellen. „Wir müssen unser Spiel spielen“ – will heißen: „eine gute Abwehr stellen, eine gute Torhüterleistung abrufen – und dann ab nach vorne“. Im Angriff fordert der VfL-Coach viel Bewegung ein, es gelte, die 1:1-Situationen zu gewinnen – so müsse gegen die recht offensive Abwehr der HSG Hohenlohe gespielt werden.

In der Tabelle steht die HSG nach zehn Spielen auf Platz acht von zehn Teams. Drei Siegen stehen sieben Niederlagen entgegen. Der VfL Nagold ist nach elf Spielen auf Platz vier und hat eine ausgeglichene Bilanz von fünf Siegen und fünf Niederlagen sowie einem Unentschieden. Der Nagolder Trainer hofft auf eine volle Halle. Dabei machen diesen Samstag die Frauen mal wieder den Anfang bei den Aktiventeams und spielen bereits ab 18 Uhr. Danach folgt das Männerspiel gegen die TSG Reutlingen II. Und da diesmal keine Jugendspiele parallel auswärts stattfinden wie vor einer Woche, und auch keine größeren Konkurrenzveranstaltungen bekannt sind, steht einer guten Stimmung in der Bächlenhalle wenig entgegen. Besonders, wenn der VfL Nagold im Jahr 2024 seine ersten zwei Punkte einfahren würde.

Bu1: Beim Hinspiel gegen die HSG Hohenlohe war die Stimmung gut. Alena Wolf und Sophie Reime freuten sich über den Sieg des VfL Nagold. Foto: Hofmann

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Handball Bezirksklasse Männer

VfL Nagold - SG Ober-/Unterhausen 2 35:30 (17:13)

In einem überraschenden Spiel, das auf dem Papier klar für die Gäste aus Ober-/Unterhausen schien, gelang es den Nagolder Handballern, trotz erheblicher Personalsorgen, einen beeindruckenden Sieg gegen den Tabellendritten der Bezirksklasse einzufahren.

Die personelle Situation der Hausherren war alles andere als rosig, mit mehreren Ausfällen und dem gleichzeitigen Einsatz der A-Jugend in der Fremde. Dennoch zeigten die Nagolder von Beginn an eine beeindruckende kämpferische Einstellung, unterstützt von erfahrenen Spielern auf dem Feld. In den ersten 15 Minuten gestaltete sich das Spiel ausgeglichen, und die Gäste hatten Schwierigkeiten, den Hausherren Paroli zu bieten. Torhüter Dugi Mehic erwies sich als wertvolle Stütze und bügelte die eine oder andere Schwäche seiner Vorderleute aus. Sowohl in der Offensive als auch in der Defensive zeigte das Team eine Energie, die in vorangegangenen Spielen oft fehlte.

Mit einem Unentschieden von 11:11 nach 23 Minuten gelang es den Nagoldern durch Tore von Patrick Seyfahrth (2), Jonas Rink und Carsten Tietze, einen 5-Tore-Vorsprung zum 16:11 herauszuspielen. Die solide Abwehrleistung der Gastgeber ließ die Gäste trotz Zeitstrafen nicht ins Spiel finden, und so ging es mit einem Halbzeitstand von 17:13 in die Pause.

Auch nach der Pause behielten die Nagolder die Kontrolle über das Spiel. Christian Schmid stellte mit seinem Tor in der 45 Minute zum 27:20 eine komfortable 7-Tore-Führung her, die es fortan galt, diese über die Zeit zu bringen. Zuvor trafen abermals Seyfarth und Jungstar Silas Heinrich meist aus unmöglicher Lagen zur Freude aller Anhänger auf den Rängen. Doch nun kam es zu einem gewissen Bruch im Spiel der Nagolder und die Luft schien auf der Zielgeraden auszugehen. Die Gäste kamen Schritt für Schritt näher und in der 51 Spielminute stand es plötzlich nur noch 28:27. Die Partie schien zu Gunsten der Gäste von der Alb zu kippen. Aber die Heimmannschaft stemmte sich mit allen was sie hatten dagegen. Wieder waren es Tietze und Schmid, gepaart von einem Doppelpack durch Silas Heinrich, die den Trend eine Kehrtwende gaben. So stand es 5 Zeigerumdrehungen vor Schluß 32:27. Von diesem Nadelstich erholten sich die Gäste nichtmehr. Kurz vor Ende kam es noch zu einem unnötigen Foulspiel, bei dem Alex Sehl gefoult wurde und in Folge mit seinem eigenen Mitspieler Christian Schmid böse zusammenprallte. Für Sehl, der den Abwehrverband organisierte und steuerte, war die Partie vorbei. Schmid konnte das Spiel fortsetzen. Der Verursacher auf Seiten der Gäste erhielt für diese Aktion von den beiden Unparteiischen zurecht den Roten Karton. Am Ende kam es zu einem völlig unerwarteten aber letztendlich völlig verdienten 35:30-Sieg der Hausherren, mit dem vor der Partie wohl niemand gerechnet hatte. "Was für ein großartiger Sieg für meine Mannen. Die Spieler haben heute eine beeindruckende Leistung gezeigt, und ich bin unglaublich stolz auf jeden einzelnen von ihnen. Wir waren eigentlich letzte Wochen schon dran, da fehlte uns noch das Quäntchen Glück“, so ein sichtlich erleichteter Trainer Michael Tietze nach dem Spiel.

Am kommenden Wochenende kommt es zum Aufeinandertreffen mit dem Tabellenletzten aus Reutlingen in der Nagolder Bächlenhalle. Für Nagold spielten: Sedin Mehic und Tobias Gutekunst im Tor; Markus Renz (5), Christian Schmid (7), Jonas Rink (2), Frank Renz, Simon Walz, Sven Adamski, Alexander Sehl (2), Leotrim Fetahaj, Silas Heinrich (6), Carsten Tietze (5), Patrick Seyfahrth (8/3).

📷 Heiko Hofmann

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Handball Verbandsliga Frauen

VfL Nagold – SG BBM Bietigheim II 26:27 (11:11)

Von Heiko Hofmann

Nur knapp verpassten die Handballerinnen des VfL Nagold die ganz große Überraschung. Letztlich aber musste sich der Aufsteiger gegen die SG BBM Bietigheim II geschlagen geben. Die Entscheidung fiel in letzter Sekunde.

Zu keinem Zeitpunkt gelang es einem der beiden Teams sich entscheidend abzusetzen. Schon zur Pause stand es 11:11. Und die zweite Hälfte ging gerade so spannend weiter. Bis zum großen Showdown in der Schlussminute: Mit Start der letzten Minute stand es noch unentschieden, 26:26. Dann verwandelte Bietigheim einen Sieben Meter und netzte zum 26:27 ein. Nach Ballverlust der Nagolderinnen war erneut Bietigheim im Spiel. Doch der Angriff scheiterte. Und so hatte der VfL noch wenige Sekunden Zeit, um doch noch zum Ausgleich zu treffen. Bietigheim stoppte den Nagolder Angriff aber schnell. Da war die Spielzeit abgelaufen, und Nagold hatte jetzt noch die Minimalchance, den Ausgleich noch mit einem direkten Freiwurf zu erzielen. Statistisch gesehen gelingt dieses Kunststück, ein Tor aus dem Stand über den gegnerischen Block hinweg zu erzielen, äußerst selten. Und so landete auch Aline Raus Treffer in den Fängen des Abwehrblocks. Und Nagold musste sich geschlagen geben.

Im Anschluss sahen die rund 200 Zuschauer in der Bächlenhalle – unter ihnen auch Nagolds OB bei seiner Verbandsliga-Premiere – jede Menge hängende Köpfe und leere Gesichter auf Seiten des VfL Nagold. Umso euphorischer feierte die SG BBM 2 ihren Sieg. Wohlwissend, dass der hart erkämpft war. Die Gegenwehr der Nagolderinnen war deutlich größer, als der unangefochtene Spitzenreiter der Verbandsliga nach dem deutliche Hinrundensieg in Bietigheim (26:16) hatte annehmen können.

Das so knapp verlorene Spiel trübte auch ein wenig die Stimmung im Publikum. Dennoch war den aufmunternd applaudierenden Zuschauern bewusst, dass sie hier ein richtig gutes Handballspiel und ein Heimteam gesehen hatten, das alles gegeben hat.

Markus Renz, Coach der Nagolder Frauen, sah das Spiel wegen einer Sperre ebenfalls von der Zuschauertribüne aus. Die Niederlage schmerzte auch ihn. Jedoch zollte er seinem Team und seiner Vertretung auf der Bank, Sven Adamski, Respekt. „Das war ein wirklich gutes Spiel“, sagt er danach. Und es sei furchtbar gewesen von oben zuzuschauen und nicht aktiv als Coach auf der Bank daran teilnehmen zu können.

Seiner Mannschaft bescheinigt er eine gute Abwehr, einen guten Kampfgeist – „und die Torhüterinnen waren heute echt auch wieder gut drauf“.

Renz stellt aber auch klar: „Die stehen ja nicht umsonst da oben“ – Bietigheim habe eben auch eine echt gute Abwehr gestellt. Und bei Ballverlusten schnell in den Angriff umgestellt. „Letztlich ist das Bietigheim eben einmal mehr gelungen als uns!“ Dabei hatte der VfL Nagold im Verlauf des Spiels auch mehrfach vom Sieg träumen können. Zwar startete Bietigheim sowohl in das Spiel als auch in die zweite Hälfte besser als Nagold, lag zum Teil bis zu drei Tore vorne. Doch der VfL kämpfte sich immer zurück, und war auch selbst mehrfach in Führung. Zehn Minuten vor dem Spielende lag Nagold gar mit 23:21 vorne. Doch in den letzten zehn Minuten spielte Bietigheim die Partie clever zu Ende.

„Das war ein großer Kampf!“, verdeutlicht Renz. Und er hofft, dass sein Team in der nächsten Woche wieder so auftritt. Fazit Renz: „Das Spiel gibt auf jeden Fall wieder Hoffnung. Es war von allem her ein gutes Spiel von uns!“

VfL Nagold: Denisa Ciornei und Julia Völpel im Tor, Alisa Kübler (8), Alena Wolf (4), Aline Rau (4), Luisa Eipper (4), Sarah Kunz (2), Aileen Hofmann (2), Lisa Weiß (1), Tirza Theurer (1), Sophie Reime, Janina Koch und Marlen Dengler.

Bu1: Alisa Kübler war die Tormaschine beim VfL Nagold. Die rechte Außenspielerin verwandelte vier Sieben Meter und weitere vier Würfe aus dem Spiel.

Bu2: Kein Durchkommen: Der letzte Freiwurf der Nagolderinnen landete letztlich im mächtigen Block der Bietigheimerinnen.

Fotos: Hofmann

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Handball Bezirksklasse Männer / Vorschau

VfL Nagold - SG Ober-/Unterhausen 2

Samstag, 27. Januar, 18:00 Uhr Bächlenhalle Nagold

Nach turbulentem Spiel am vergangenem Wochenende gegen die SG Aidlingen/Ehningen aus dem die Nagolder Männer um Trainer Michael Tietze ohne zählbares die Heimreise antreten musste, folgt nun das Heimspiel gegen die Spielgemeinschaft aus Unter- und Oberhausen. Im Hinspiel auf der Alb gab es eine herbe Schlappe für den VfL. Schon zum Pausentee (19:9) war abzusehen das der Spielausgang heftig werden würde. Damals reiste man mit einer sehr dünne Personaldecke auf die Alb ,was sich auch im Rückspiel gegen den Tabellendritten widerspiegelt. Denn zu den weiterhin fehlenden Hammann-Brüdern, den erkrankten Muhammed Aktürk und Justin Schaarschmidt, gesellen sich mit Raffael Baumgartner und Leotrim Fetahaj zwei weitere, die privat verhindert sein werden. Nicht das es schon schlimm genug wäre, spielt dann auch noch die A-Jugend fast zeitgleich auswärts und kann somit nicht aushelfen.

Somit steht dem VfL ein Ritt auf der Kanonenkugel bevor. „Mal sehen was sich bis zum Spielbeginn noch tut. Sicherlich nicht befriedigend, aber wir werden das Beste draus machen. Wir haben in Ehningen personell auch am Limit gespielt, aber uns sehr gut verkauft. Wieso auch nicht gegen die Mannen von der Alb. Last und kämpfen“, so Trainer Tietze im Gespräch. Um so mehr benötigen die Gastgeber die Unterstützung von den Rängen um das fastgar Unmögliche möglich zu machen.

Spielbeginn der Partie ist um 18:00 Uhr in der Nagolder Bächlenhalle. Im Anschluß kommt es zum beim Spiel der Verbandsliga-Frauen um 20:00 Uhr zum Duell mit dem Tabellenführer SG BBM Bietigheim 2.

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Handball Verbandsliga Frauen / Vorschau

VfL Nagold – SG BBM Bietigheim 2

Samstag, 27. Januar, 20 Uhr, Bächlenhalle Nagold

Von Heiko Hofmann

Zum ersten Heimspiel in diesem Jahr hat der VfL Nagold gleich den Spitzenreiter der Verbandsliga zu Gast. Mit der SG BBM Bietigheim 2 kommt auf die Nagolder Handballerinnen Schwerstarbeit zu.

Bietigheim ist in der Verbandsliga aktuell das Maß aller Dinge. Nur zwei Punkte hat der Tabellenführer bisher abgegeben. Ansonsten hat das Spitzenteam der Liga alle Partien souverän gewonnen. So auch das Hinspiel in Bietigheim gegen den VfL Nagold. Für beide Teams war es der Start in die Saison. Und Nagold konnte nur gut 20 Minuten dagegenhalten, dann zog der Klassenprimus davon und siegte letztlich mit 26:16.

Das macht dann die Zuweisung der Favoritenrolle auch recht einfach: Bietigheim reist mit viel Selbstvertrauen nach Nagold. Vor allem, nachdem der VfL eine Woche zuvor das Auswärtsspiel in Leonberg mit 30:18 dann doch arg deutlich verloren hat.

Doch Bange machen gilt nicht. Die Nagolder Frauen wissen durchaus um ihre Stärken. Nicht zufällig steht der Aufsteiger auf Tabellenplatz vier – damit kommt der Partie sogar der Status eines Spitzenspiels zu. Und diesen vierten Platz haben die Nagolder Frauen vor allem ihrer Heimstärke zu verdanken. In der Bächlenhalle sind die Nagolderinnen nämlich ungeschlagen, fuhren bis dato vier Siege ein. Zum Beispiel auch gegen Leonberg. Vor allem das heimische Publikum pusht die Nagolder Frauen immens, die dann immer wieder zu ungeahnten Höchstleistungen fähig sein können. „Mit Bietigheim wartet der nächste harte Brocken auf uns. Die spielen einfach den konstantesten Handball in der Liga in dieser Saison“, zollt der VfL-Trainer Markus Renz dem Tabellenführer Respekt. Aber Nagold will sich wehren. Das Mittel dazu: Über viel Bewegung im Angriff, sollen gute Wurfchancen generiert werden.

Im Hinspiel habe Bietigheim in einer 6:0-Abwehr gespielt, doch diese recht offensiv ausgelegt. Renz: „Da müssen wir schauen, dass uns wenig Passfehler unterlaufen, damit Bietigheim nicht in das Gegenstoßspiel gebracht wird.“ Gefragt ist dann auch wieder die Nagolder Abwehr, das Prunkstück des Teams. „Da gilt es für uns wieder mehr Einsatzwille zu zeigen als gegen Leonberg“, sagt Renz.

Auf eine „lautstarke Halle“ hofft der Nagolder Trainer natürlich auch. Und auf die Gesundung einiger Spielerinnen. Nach dem jüngsten Auswärtsspiel hatte der VfL einige Blessuren und Verletzungen in den Spielbericht eintragen lassen. Vor allem der Einsatz von Kreis-Routinier Lisa Weiß steht auf der Kippe. „Da könnte das Band etwas abbekommen haben“, befürchtet Renz. Die Blessuren der anderen Spielerinnen sollten sich bis Samstag aber gelegt haben. „Ich hoffe, dass dann alle wieder fit sind.“

Bu: Wieder an Bord: Nach langer Verletzungszeit ist VfL-Spielerin Marlen Dengler (rechts) zurück im Team. Foto: Hofmann

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SG Aidlingen/Ehningen - VfL Nagold 30:29 (17:15)

In einem hochdramatischen Handballspiel lieferten sich die SG Aidlingen/Ehningen und der VfL Nagold ein packendes Duell, das am Ende mit einem knappen 30:29-Sieg für die Gastgeber endete. Die Partie war von Beginn an von Spannung geprägt, wobei die Voraussetzungen für Nagold alles andere als optimal waren.

Die bereits angespannte Personaldecke der Nagolder wurde durch die kurzfristigen Ausfälle von Muhammed Aktürk und Abwehrkante Justin Schaarschmidt weiter strapaziert. Unter dem Motto "Jugend forscht" musste das Team von Trainer Michael Tietze gegen die stark aufspielenden Hausherren antreten. Die Anfangsphase gestaltete sich schwierig für Nagold, das erst langsam ins Spiel fand. Mit Spielständen von 2:0, 5:2 und 9:3 nach 11 Minuten machten die Gastgeber ihre Dominanz deutlich. Die Nagolder kämpften nicht nur mit dem Rückstand, sondern auch mit einigen Entscheidungen des Schiedsrichtergespanns Beck/Schelb. Doch nach und nach fanden sie ihren Rhythmus und konnten den Rückstand bis zur Halbzeitpause auf 17:15 minimieren.

Direkt nach Wiederanpfiff erzielte Christian Schmid den Treffer zum 17:16 und die Partie war wieder völlig offen. Eine gewisse Nervosität war nun bei den Gastgebern zu spüren. Allerdings wurde die Euphorie in der 33. Minute gebremst, als Markus Renz nach einer fragwürdigen 2-Minuten-Zeitstrafe die Rote Karte erhielt. Er hatte zuvor im 1. Spielabschnitt eine Zeitstrafe wegen einer Meinungsverschiedenheit mit den Herren in Schwarz erhalten. Diese wurde zu allem Unverständnis im Nachhinein zu einer 2+2-Zeitstrafe umgewandelt. Auch Nagolds Coach Tietze konnte die Entscheidung nicht teilen. Die Disqualifikation von Markus Renz bedeutete nicht nur den Ausfall eines Schlüsselspielers, sondern auch eine zusätzliche Herausforderung auf dem Spielfeld.

Trotz des Rückschlags kämpften die VfLl´er tapfer weiter. Aidlingen nutzte allerdings die Phase der Verunsicherung und baute die Führung auf 20:16 aus. Die verbleibenden Routiniers Schmid, Baumgartner und Frank Renz übernahmen nun die Verantwortung auf dem Platz und führten die jungen Spieler in die Crunch-Time. Selbst die Rote Karte für Carsten Tietze in der 52. Minute beim Stande von 28:25 konnte den Nagoldern nicht den Mut nehmen. Auch „Dugi“ Mehic war nun mit Glanzparaden parat und half so seinen Vorderleuten aus der Patsche. 3 Minuten vor Spielende Stand es dann 30:29. Beide Mannschaften kamen auf dem Zahnfleisch daher und konnten keine weiteren Treffe mehr erzielen. So blieb es beim schmeichelhaften 30:29-Sieg für Aidlingen.

Nach der Partie äußerte sich der sichtlich angefressene Coach Michael Tietze: "Ein dickes Lob und riesen Respekt für meine Mannen. Wir sind hier und heute auf jeden Fall der moralische Gewinner. Wir hätten am Ende mindestens einen Punkt verdient gehabt, wurden aber in den entscheidenden Phasen ausgebremst. Alle hier in der Halle sahen meiner Meinung von beiden Seiten ein völlig faires Handballspiel. Allerdings sprechen die insgesamt 18 Zeitstrafen gepaart von einer Roten Karte eine andere Sprache."

Der VfL Nagold trifft am kommenden Wochenende in der heimischen Bächlenhalle auf die SG Ober-/Unterhausen. Ein spannendes Duell wird erwartet, bei dem die Nagolder erneut zeigen wollen, dass sie trotz widriger Umstände konkurrenzfähig sind. Für Nagold spielten: Sedin Mehic im Tor; Markus Renz (1/1), Christian Schmid (9), Frank Renz (6), Marius Haag (1), Patrick Rosshau, Erik Bäsler (1), Leotrim Fetahaj, Silas Heinrich (5), Carsten Tietze (1), Paul Dietenmeier, Raffael Baumgartner (5/2).

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Handball Verbandsliga Frauen

SV Leonberg/Eltingen – VfL Nagold 30:18 (18:7)

Die erste Halbzeit war aus VfL-Sicht zum Vergessen. Und die reichte dann auch dem SV Leonberg/Eltingen, um Nagold klar und verdient mit 30:18 zu besiegen. Und doch kann die zweite Hälfte den Nagolder Handballerinnen Mut machen.

Von Heiko Hofmann

Die Geschichte dieses Nagolder Auswärtsspiels könnte schnell erzählt sein. 18:7 legte der SV Leonberg/Eltingen in der ersten Hälfte des Spiels vor. Damit war die Sache eigentlich klar: Leonberg würde seiner Favoritenrolle mehr als gerecht werden und das Spiel deutlich gewinnen. Punkt. Aus. Soweit zu den Fakten auf dem Papier. Doch im Verlauf des Spiels ereigneten sich ein paar Dinge, die bemerkenswert sind. Zum Beispiel, wie ungewöhnlich schlecht die Nagolder Handballerinnen in die Partie gestartet sind. Nur sieben Tore in 30 Minuten zu erzielen, das ist heftig, deutete sich aber schon nach wenigen Minuten an. Leonberg legte effektiv los, der beste Angriff der Verbandsliga sorgte nach drei Minuten schon für eine 3:0-Führung. Nagold dagegen hatte in den ersten Minuten das Wurfpech gepachtet, beziehungsweise fand auch in der gegnerischen Keeperin einen starken Widerpart. Jedenfalls wollte der Ball beim VfL einfach nicht ins Leonberger Tor. Nach neun Minuten hatte der VfL nur drei Treffer erzielt, erst zehn Minuten später gelang das vierte Tor. Zur Pause waren es nur sieben Treffer. Die Gastgeberinnen dagegen hatten da bereits 18-mal getroffen. Aus VfL-Sicht eine Halbzeit zum Vergessen.

Ganz anders die zweiten 30 Minuten, oder besser gesagt die letzten 20 Minuten. Leonberg erwischte zunächst nämlich wieder den deutlich besseren Start und baute bis zu 39. Minute den Vorsprung auf 23:9 aus. Dann sorgte Nagolds Coach für Aufregung. Nach einer Verwarnung folgte wenige Sekunden später dessen Disqualifikation, also die rote Karte und eine blaue Karte hinterher – was einen so genannten Bericht zur Folge hat. Der Grund: Nach der Verwarnung hatte sich Renz zu einer „beleidigenden Armgeste“ in Richtung Schiedsrichter hinreißen lassen. Diese griffen sofort zur rot/blauen Karte. Und Renz muss nun mindestens mit einem Spiel Sperre rechnen. Da bereits wenige Minuten zuvor VfL-Rückraumspielerin Alena Wolf nach der dritten Zwei-Minuten-Strafe ebenfalls Rot sah, hätte das der Zeitpunkt sein können, an dem das Nagolder Team komplett einbricht. Doch das Gegenteil war der Fall. Die Nagolder Frauen lieferten äußerst bemerkenswerte 20 Schlussminuten ab. Das Team rückte zusammen, und zeigte Kampfgeist bis zum Schluss.

Da herrschte blindes Verständnis in der Mannschaft, die sich kurzerhand selbst aufstellte – und die letzten 20 Minuten dafür sorgte, dass das Debakel nicht noch größer wurde, Nagold sogar rein zählerisch das letzte Spiel-Drittel für sich entscheiden konnte. Direkt nach der Roten Karte für Renz erzielte der VfL innerhalb von zwei Minuten drei Tore in Folge. Letztlich „gewannen“ die Mädels diese letzten 20 Minuten sogar mit 9:7, und auch der Blick auf die zweite Halbzeit insgesamt fällt nicht so trübe aus: Nur mit 12:11 musste sich der VfL Nagold hier geschlagen geben.

„Wir sind einfach schlecht in das Spiel gestartet“, macht Coach Markus Renz deutlich. Hinzu kam ein wenig Wurfpech. „Und dann ist es eben schwer auswärts gegen ein gutes Team wieder ranzukommen.“ Trotz seiner unrühmlichen Disqualifikation blickt Renz dann doch lieber auf Hälfte zwei: „Die war gar nicht so schlecht!“ Die Mädels hätten den Kopf nicht hängen gelassen und gekämpft. „Da hat die Einstellung gepasst. Da hat die Moral gepasst“, lobt Renz. Die roten Karten wären womöglich der Wachrüttler gewesen. „Das sah alles wieder besser aus“.

Nun müsse sein Team die zweite Halbzeit als „Testspiel für die Vorbereitung für nächste Woche sehen“. Dann ist in Nagold Tabellenführer Bietigheim zu Gast. Hoffentlich wieder mit der üblichen Nagolder Zuschauerkulisse. Denn die war in Leonberg mit nur rund 60 Gästen doch etwas enttäuschend. Im Hinspiel in Nagold waren 250 Fans in der Halle. Dieser Vergleich geht also klar an den Aufsteiger aus Nagold.

VfL Nagold: Julia Völpel und Denisa Ciornei im Tor, Luisa Eipper (6), Sophie Reime (3), Aileen Hofmann (3), Sarah Kunz (2), Alisa Kübler (2), Tirza Theurer (1), Janina Koch (1), Alena Wolf, Lisa Weiß, Aline Rau und Marlen Dengler.

Bu: Der Teamgeist stimmt: In den letzten 20 Minuten zeigte Nagold eine bemerkenswerte Trotzreaktion. An der deutlichen Niederlage in der Leonberger Halle änderte das freilich nichts mehr. Foto: Hofmann

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Handball Verbandsliga Frauen / Vorschau

SV Leonberg/Eltingen - VfL Nagold

Samstag, 20. Januar, 17.45 Uhr, Sportzentrum Leonberg

Von Heiko Hofmann

Nach siebenwöchiger Pause geht für die Nagolder Handballerinen der Liga-Alltag wieder los. Am Samstag ist der Verbandsligist auswärts bei dem SV Leonberg/Eltingen gefordert.

„Ich hoffe, die Mädels haben jetzt die Feiertage gut verdaut und können recht schnell wieder in den Spielbetriebsmodus schalten“, sagt VfL-Coach Markus Renz. Nach der guten Hinrunde wäre ein guter Start in die schön. Auch wenn mit dem SV Leonberg/Eltingen und nächste Woche daheim mit Spitzenreiter Bietigheim zum Rückrundenstart gleich zwei Schwergewichte auf den VfL zukommen.

Und so ist diesen Samstag in der Verbandsliga also gleichmal Spitzenspiel angesagt. Mit dem VfL Nagold trifft der Tabellendritte auf den aktuell Tabellenvierten, SV Leonberg/Eltingen. Auf dem Papier sieht die Paarung sogar noch ein Stückchen spannender aus. Beide Teams haben 11:7 Punkte. Nagold hat allerdings das Hinspiel und somit den direkten Vergleich gewonnen.

Das dürfte auch einer der Gründe sein, warum der SV Leonberg/Eltingen richtig heißt darauf ist, den VfL in heimischer Halle zu empfangen. Das verlorene Spiel gegen den Aufsteiger aus Nagold hatte in Leonberg garantiert niemand eingeplant. Generell dürfte Leonberg auch mit den 11:7 Punkten aus der Hinrunde nicht zufrieden sein – das Team wurde vor Saisonbeginn als ein Top-Anwärter für die Meisterschaft gehandelt. Die Ansprüche in Leonberg sind also hoch.

Rein statistisch gesehen treffen damit auch die beste Angriff-Mannschaft und eines der besten Abwehrteams der Liga aufeinander. Mit 272 Toren führt Leonberg deutlich die Torschützenliste an. Und Nagold hat mit 193 Toren am zweitwenigsten Treffer kassiert. Paradeangriff gegen Abwehrbollwerk - alles in allem ist das natürlich eine superspannende Ausgangslage.

Das Hinspiel in der Nagolder Bächlenhalle war eines der besten Spiele der Nagolder Frauen. 31:29 siegte der VfL letztlich vor einer restlos begeisterten großen Fankulisse. Und dieses Ergebnis dürfte dann auch ein kleiner Mutmacher für den VfL sein: 31 Tore – so viele Tore hat Nagold in der Hinrunde gegen keinen anderen Gegner erzielt.

Im Gegensatz zu Leonberg kann Nagold auch ohne Druck aufspielen. Ein Sieg auswärts in Leonberg erwartet niemand. Der VfL begibt sich also wieder in die so geliebte Rolle des Underdogs - der überraschen kann, aber eben nicht muss.

Durchaus Optimismus strahlt Coach Markus Renz aus: „An einem guten Tag werden wir auch Leonberg ärgern können.“ Ähnlich wie in der Hinrunde werde auch wieder eine stabile Abwehr und eine gute Torwart-Leistung für den VfL wichtig sein. Renz weiter: „Die ersten Trainings in diesem Jahr war ich aber ganz zufrieden. Ich hatte es mir schlimmer vorgestellt, wieder reinzukommen.“ Zudem starteten die Nagolderinnen ja bereits mit einen Turniersieg in das Jahr: Das Dreikönigsturnier in Wiernsheim konnte der VfL für sich entscheiden. Personell steht die gesamte Truppe zur Verfügung. Und Renz hofft auch, dass ein paar Nagolder Fans nach Leonberg reisen. Von allen Auswärtsspielen liegt das in Leonberg noch am nächsten.

BU: Sarah Kunz ist Rückraumspielerin beim VfL Nagold. Beim Dreikönigsturnier in Wiernsheim wurde sie als beste Spielerin des Turniers ausgezeichnet.

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„Jeder Punktverlust nervt mich“

+++Ein Interview zum Rückrundenstart mit Frauencoach Markus Renz+++

Mit Eigengewächsen kennen sich die Handballer des VfL Nagold aus. Viele Spielerinnen der erfolgreichen Verbandsligamannschaft, spielten schon in den Jugendteams beim VfL Nagold. Und auch Coach Markus Renz kommt aus dem eigenen Stall. Vor dem Rückrundenstart sprachen wir mit dem jungen Nagolder Erfolgs-coach.

➡ Ein Frauenteam des VfL Nagold in der Verbandsliga! Hand aufs Herz, als Du die Mannschaft 2019 als Coach in der Bezirksliga übernommen hast, da ging es doch eher um Klassenerhalt. Oder hättest Du da solch einen sportlichen Höhenflug auch nur ansatzweise für möglich gehalten?

Renz: Ja, das war auch die Herangehensweise vor der Vorbereitung. Damals war das Ziel, dass wir so früh wie möglich, nichts mit dem Abstieg zu tun haben wollten. Ich fand aber dann schon direkt in der ersten Vorbereitung, dass da ein guter Schwung ins Team gekommen war. Ich kann jetzt nicht beurteilen, ob ich als Trainer mehr von den Spielerinnen verlangt habe als meine Vorgänger. Die jüngeren, mit denen ich die Jahre davor ja bereits als Coach durch die Jugendmannschaften gegangen bin, wussten ja, was auf sie zukommt und haben die „alten“ dann auch recht schnell mitgezogen. Die mussten sich zwar erst auf das Neue ein-stellen, haben dann aber auch gut mitgezogen und die jüngeren Spielerinnen durch ihre Erfahrung vorangebracht.

➡ Dann ging es steil bergauf: 2020 der sensationelle Aufstieg in die Landesliga, 2023 die Meisterschaft und der nächste Aufstieg in die Verbandsliga. Erfolg kommt ja nicht von ungefähr. Was ist also das Geheimnis dieses Erfolgs? Was steckt dahinter?

Renz: Meiner Meinung nach geht das alles über Training. Wer die Disziplin hat und regelmäßig ins Training kommt und auch versucht, besser zu werden, wird sich über kurz oder lang auch verbessern. Auch ein Training, bei dem einem nichts gelingt, macht Dich zumindest körperlich fitter und das reicht eventuell, um in den letzten Sekunden eines Spieles noch einen kühlen Kopf zu bewahren und die entscheidende Aktion richtig zu entscheiden oder nicht. Zudem erwarte ich auch ein gewisses Spielverständnis. Ob dadurch, dass man seine eigenen Spiele nochmal anschaut, dass man Spiele von anderen heimischen Teams oder auch Spiele im TV anschaut – das alles hilft. Und das habe ich zu Beginn auch recht viel gemacht.

➡ Jetzt steht ihr nach einer starken Hinrunde mit 11:7 Punkten auf dem dritten Tabellenplatz. Damit ist der Klassenerhalt fast schon in trockenen Tüchern... Aber neue Ziele werden jetzt nicht gleich ausgebeben?

Renz: Nein, Nein, bestimmt nicht. In der Liga liegt alles extrem eng beieinander. An guten Tagen kann man gegen jedes Team gewinnen, jedoch an schlechten auch gegen alle verlieren. Da kann es sehr schnell gehen, dass Teams aus der unteren Hälfte mal drei, vier Spiele hintereinander gewinnen, und plötzlich kann es wieder ganz eng werden. Zudem weiß ich auch nicht, wie es diesmal mit Absteigern aussieht, beziehungsweise, wie die allgemeine Einteilung nach dem Zusammenschluss der drei Landesverbänden sein wird.

➡ Was hat Dich denn an der Hinrunde Deines Teams am meisten überrascht?

Renz: In den Heimspielen finde ich unsere Körpersprache sehr gut. Da ist schon vor dem Spiel zu merken, dass jede Einzelne das Spiel unbedingt gewinnen will, und das bringen sie dann auch aufs Spielfeld. Auch wenn in einigen Spielen der Start ausgeglichen beziehungsweise wir teilweise auch hinten lagen, behielten die Mädels einen kühlen Kopf, und dadurch haben wir bislang auch alle Heimspiele gewinnen können. Zudem finde ich, wie ich ja auch nach fast jedem Spiel in meinem Statement erwähne, dass unsere Abwehrarbeit inklusive Torhüterleistung sehr gut ist.

➡ Wo Licht ist, gibt es auch Schatten: Was hat Dich besonders geärgert?

Renz: Die Verletzungen in der Vorbereitung, ganz klar, da war einfach richtig viel Pech dabei. Unnötige Trainingsabsagen ärgern mich aber auch, also wenn nicht die ganze Truppe da ist. Und jeder Punktverlust nervt mich. Wenn wir ein gutes Spiel abgeliefert haben und trotzdem verdient verloren haben, ist es dann aber nicht allzu schlimm…

➡ Was traust Du deiner Mannschaft noch in der Rückrunde zu?

Renz: Ich hoffe, dass wir die Teams im oberen Bereich weiterhin mit guten Spielen von uns ärgern können. Wenn nicht ein größeres Krankheits-, Abwesenheits- oder Verletzungspech eintritt, traue ich dem Team zu, dass es weiterhin Spiele gewinnen kann. Dann können wir alle Teams schlagen.

➡ Ein Faktor des Erfolgs ist offensichtlich die Heimstärke. Alle vier Heimspiele habt ihr gewonnen, in der Rückrunde gibt es sogar fünf Heimspiele. Was macht den VfL daheim so gefährlich?

Renz: Wie ja schon erwähnt, ist da auch vieles Kopfsache. Sobald Fans die Mannschaft unterstützen und die Mädels das auch schon vor dem Spiel wissen, spielen sie einen anderen Handball als bei Spielen, wo keine oder nur wenig Un-terstützung da ist. Ein gutes Beispiel sind da auch die Busfahrten mit Fans zu den Auswärtsspielen der letzten Jahre. Diese Spiele waren glaube ich allesamt erfolgreich. Klar, dass in der Bächlenhalle nicht mit Harz gespielt werden darf, spielt für einige Teams bestimmt auch eine Rolle. Ich sage jedoch auch, dass bis auf ALLOWA alle Teams die Spiele bei uns nicht in ihrem Angriff sondern in ihrer Abwehr verloren haben. Wir haben bei vielen Heimspielen um die 30 Tore gewor-fen, das hat dann beim gegnerischen Team wirklich null mit dem Harz zu tun.

➡ Du bist ja schon einige Jahre als Coach aktiv. Ich weiß, dass Du einen wesentlichen Teil des heutigen Frauenteams bereits in der Jugend trainiert hast, in der C-Jugend glaube ich auch zum Meistertitel geführt hast. Ihr kennt Euch also schon verdammt gut – ist das ein Vor- oder ein Nachteil als Coach?

Renz: Klar, ich weiß, was ich von den Spielerinnen verlangen kann. Ich glaube aber nicht, dass es große Vor- oder Nachteile hat - sonst dauert es halt einige Wochen bei neuen Spielerinnen bis ich weiß, was ihre Stärken sind, dafür ist eine Vorbereitung aber lange genug, um das rauszufinden.

➡ Nicht nur die meisten Spielerinnen des Frauenteams sind Eigengewächse des VfL, Du ja auch. Wie verlief denn Deine Trainerkarriere? Was hat Dich dazu bewogen, Dich bereits in jungen Jahren in Deinem Verein zu engagieren?

Renz: Puh schwere Frage (…lacht), ich bin damals ins Minitraining gegangen, um meine Cousine als Coach zu unterstützen, und natürlich, wenn ein Tor frei war, auch selber aufs Tor zu werfen. Das war der Anfang. Danach ging es dann für mich als Coach immer in ältere Jugendmannschaften, weil es mir als Trainer eben doch mehr Spaß gemacht hat, Teams zu coachen, die den eigentlichen Handballsport schon besser beherrschen. Meistens habe ich dann Mädchenteams trainiert, weil mein jüngerer Bruder in den männlichen Teams mittrainierte, und das zuhause nur Krach gegeben hätte. Aufgrund meines Studiums hatte ich dann nur noch in den späten Trainingszeiten Zeit, zu einer früheren Uhrzeit, wäre der Weg von Schwenningen nicht machbar gewesen. Ich helfe aber immer noch gerne aus, wenn bei den Minis oder in sonstigen Teams Hilfe benötigt wird.

➡ Du spielst ja auch aktiv Handball, im Männerteam, als Spielmacher in der Bezirksklasse – da sind die sportlichen Erfolge aber eher rar…

Renz: Naja, ich denke, den Nichtabstieg letzte Saison muss man als kleinen Erfolg ansehen. Teilweise spielen wir dieses Jahr keinen schlechten Handball, sind jedoch in den entscheidenden Momenten nicht clever genug, um auf einem besseren Platz zu stehen. So wird es auch wieder eine schwierige Rückrunde für uns werden.

➡ Und was macht mehr Spaß, Coach zu sein oder selbst zum Ball zu greifen?

Renz: Das ist tagesformabhänig. Ich sehe beides gleich. Wenn die Mädels keine Lust haben und nichts klappt, dann kann ein Training sich auch ewig anfühlen. Andererseits ist es ein super Gefühl, wenn ein gutes Training oder Spiel gemacht wurde. Ähnlich ist das als Spieler bei den Männern. Wenn kein Ball gefangen wird und mir selbst nichts gelingt, dann ist es recht zäh - da das Team aber mit vielen guten Persönlichkeiten ausgestattet ist, macht jeder Sieg umso mehr Spaß.

➡ Für das Männerteam bist Du ziemlich wichtig. Ein paar Zahlen gefällig? Mit 60 Toren hast Du die meisten Treffer für den VfL erzielt und bist sogar in der Liga-Statistik unter allen Teams aktuell auf Platz 8. Und dabei hast Du nicht einmal alle Spiele gespielt. Was passiert eigentlich bei Terminkollisionen? Oder lassen die sich vermeiden? Geht der Trainerposten vor?

Renz: (…lacht) Erstmal kurz zur Statistik: Ich hätte lieber ein paar Tore weniger, dafür aber ein paar mehr Punkte. Aber stimmt schon, toretechnisch läuft es diese Saison tatsächlich nicht schlecht bei mir, das überrascht mich auch. Terminkollisionen lassen sich aber leider nicht immer verhindern. Sven (Adamski) versucht immer als Spielleiter einen möglichst guten Schlüssel für das Frauen- und Männerteam zu ergattern, damit sich zumindest möglichst viele Kollisionen vermeiden lassen. Ansonsten geht das Coachen vor. Die letzten Jahre konnte ich dann oft nach dem einen Spiel noch zum anderen fahren. Mit den Aufstiegen der Frauen und den damit verbundenen längeren Anfahrten wird das aber immer schwieriger.

➡ Du bist ganz eng mit dem VfL verbunden. Was schätzt Du an den Handballern des VfL Nagold?

Renz: Man kann offen und erleichtert seine Meinung sagen und darüber kommunizieren. Wenn mich etwas aufregt, dann bekommen meist Jessi (Abteilungsleiterin Jessica Günther) oder Sven das auch zu hören, ob sie was dagegen tun können oder nicht, ist manchmal auch zweitrangig. Das hängt aber nicht nur mit dem Handball zusammen. Man ist auch privat miteinander befreundet und unternimmt Dinge. So macht natürlich auch Handball noch mehr Spaß, wenn man das mit Freunden erleben kann anstatt mit Personen, die man nicht so gut kennt.

➡ Dann bleibst Du wohl für immer ein VfL-er?

Renz: Zumindest ist nichts anderes geplant. Solange ich das Gefühl habe, etwas weitergeben zu können, es Spaß macht - und die anderen mich leiden können (…lacht).

➡ Warum eigentlich Handball? Was gefällt Dir an dem Sport so besonders?

Renz: Es ist im Winter nicht kalt. Sondern mit Ausnahmen von der Coronazeit angenehm in den Hallen. Den Team-Zusammenhalt empfinde ich zudem auch als sehr stark. In einem Handballspiel gibt es so viele entscheidende Momente, in denen jeder einzelne Spieler zum Erfolg beitragen kann. Als ich in meiner Kindheit noch Fußball gespielt habe, gab es teilweise am Ende ein 0:0 und man hatte irgendwie das Gefühl, dass man gar keinen Beitrag zu einem möglichen Sieg hätte leisten können. Weil das Spiel einfach nur so vor sich hinplätscherte.

➡ Gibt's für Dich noch ein anderes Hobby außer dem Handball? Wirklich viel Zeit dürftest Du ja eigentlich nicht übrig haben?

Renz: Ich versuche zumindest ab und zu noch ins Fitnessstudio zu gehen. Im Sommer fahre ich auch recht regelmäßig Rennrad. Und abends auf einige Biere sage ich meist auch nicht nein. Die Zeit ist also schon da, ich muss sie mir teilweise nur richtig einteilen.

➡ Die Handballer des VfL geben gerade ziemlich Gas in Sachen Nachwuchsgewinnung. Mit Erfolg! Doch im Mädchenbereich sieht es noch immer mau aus. Da hat Nagold nur eine eigene E-Jugend gemeldet, hinzu kommen Kooperati-onsteams mit dem TSV Altensteig. Zudem hat das Verbandsligateam des VfL auch keine zweite Mannschaft als Unterbau, wie eigentlich in der Klasse üb-lich. Schrillen da bei Dir als Coach nicht alle Alarmglocken?

Renz: Klar hätte ich gerne eine zweite Mannschaft und auch Jugendteams in jeder Altersklasse. Ich glaube aber, dass wir auf dem richtigen Weg sind. Die Coronajahre tun weh, aber ich denke, da geht es nicht nur uns so. Wir müssen die nächsten Jahre die richtigen Entscheidungen treffen, dann sehe ich noch zuver-sichtlich in die Zukunft.

➡ Bei der Nachwuchsgewinnung sind ja sportliche Aushängeschilder wichtig. Das VfL-Frauenteam ist das sicherlich derzeit in der Region. Und überregional stehen da die Nationalteams in der Verantwortung. Aktuell die Männer bei der EM im eigenen Land. Das wirst Du sicher auch verfolgen, oder?

Renz: Klar, wie vorher schon gesagt, finde ich das Spielverständnis auch ganz wichtig. Das erste Spiel am Mittwoch fällt auf einen Frauentrainingsabend. Wenn die Mädels sagen, sie wollen das Spiel schauen, kann es gut sein, dass wir das auch zusammen in der Halle tun. Wenn jetzt nicht alle Spiele auf die Trainingszeiten fallen, habe ich damit kein Problem, auch mal ein Training zu kürzen oder ausfallen zu lassen.

➡ Um die Sache abzuschließen: Tipp Nummer eins: Wer wird Europameister?

Renz: 1. Dänemark, 2. Frankreich, 3. Deutschland

➡ Tipp Nummer zwei: Wer wird Meister in eurer Frauen-Verbandsliga?

Renz: Ich vermute Bietigheim lässt sich das nicht mehr nehmen.

Die Fragen stellte Heiko Hofmann

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Mission Titelverteidigung gelungen: Nagolds Handballerinnen testeten ihre Form im neuen Jahr beim Dreikönigsturnier des TSV Wiernsheim.

Zum zweiten Mal nahm das Verbandsligateam an dem gut organsierten und beliebten Event teil. Und zum zweiten Mal holte sich der VfL Nagold den Turniersieg. War das bei der Erstteilnahme 2023 noch eher eine Überraschung, so hatte der VfL diesmal schon die Favoritenrolle inne. Unter den acht teilnehmenden Teams waren nämlich nur zwei Verbandsligisten – die anderen Mannschaften spielen in niedrigeren Klassen. Die Verbandsligisten VfL Nagold und HSG Kochertürn-Stein setzten sich in den Gruppenspielen dann auch erwartungsgemäß durch und trafen im Finale aufeinander. Dort siegte der VfL Nagold mit 14:11.

Eine Besonderheit im Nagolder Team war, dass man den knappen Kader mit mehreren Spielerinnen aus der B-Jugend aufgestockt hatte. Coach Markus Renz freute das besonders: „Es war für die Jugendspierinnen eine gute Möglichkeit, erste Aktivenluft zu schnuppern.“

Zu hoch hängt Renz den Erfolg aber nicht: „Es war ein gutes Turnier, um nach den Feiertagen wieder in Fahrt zu kommen.“ Den Turniersieg nehme man gerne mit, doch zu hoch bewerten wolle er ihn nicht. Doch auch, wenn die Gegnerinnen nicht die hochklassigsten gewesen seien, so empfand er das Niveau doch als „ganz gut“. Auch das sportliche Niveau seines Teams – „Da war von Spiel zu Spiel eine Steigerung zu erkennen“, freute sich Renz. Alles in allem, „ein schöner Tag für das Team, der hoffentlich Motivation für eine gute Rückrunde“ gebe.

Bu: Der VfL Nagold siegte beim Dreikönigsturnier in Wiernsheim. Unterstützung bekam das Team von älteren Jugendspielerinnen. Foto: Reime

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